Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Knüppel

Deutung
Wohl meist zu mhd. knüpfel st. M. ‚Knüttel‘ bzw. der mitteldt. Form knüppel. Das Wort gehört zu Knopf ‚Knorren, Knospe, Kugel, Hügel‘ (s. d.). Es handelt sich deshalb um einen FormN. Daneben steht als Variante mit Entrundung Knippel. Die Deutung wird jedoch dadurch erschwert, dass sich Knüppel schon früh mit dem zu klopfen gehörigen Klöppel (s. d.) vermischt hat, wie verschiedene Belegreihen zeigen. Unsicher ist, ob rhein. Knipp ‚kleiner Hügel, hervortretende Stelle in Feld oder Wald, plötzliche Steigung im Boden‘ herangezogen werden kann. Dann ließen sich die Knippel-Namen als Diminutivbildungen zu Knipp deuten. Auf den Knippen (Bessungen) könnte hierher gehören; der Name bezöge sich dann auf mehrere Hügelgräber. Doch kann auch ein FamN zu Grunde zu liegen1.
Literatur
Lexer 1, 1655, Baufeld 146 s. u. knutell; Kluge/Seebold 458; DWB 5, 1522 f.; SHessWb 3, 1500 s. u. Knipp u. Knippen u. 3, 1557 f. s. u. Knüppel, PfälzWb 4, 384 s. u. Knüppel II; Dittmaier (1963), S. 150 f. s. u. Klüppel u. 152 s. u. Knipp, Ramge (1979), S. 180. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → knueppel; PfälzWb: → knueppel; Wörterbuchnetz: → Knüppel
Referenz
Vgl. Klöppel · Krüppel.

1 Kraft (1930), S. 45.