Südhessisches Flurnamenbuch
Kehre
- → Eisen · Peter · Vieh
- Deutung
- Zu ahd. kêra F., kêr st. M. ‚Wendung, Beugung, Krümmung‘, mhd. kêr, kêre st. F., kêr st. M. ‚Richtung, Wendung‘. Vereinzelt (Crumstadt, Hammelbach, Lampertheim) hat sich das alte Maskulinum erhalten, das heute nur noch im Kompositum Verkehr zu finden ist. In den Namen spiegelt sich die Bedeutungsentwicklung. Sie zeigt eine Übertragung von der Bewegung auf den Ort selbst, wo diese Beugung bzw. Krümmung stattfindet. Dies gilt für die Bezeichnung von Wegen und Wendestellen an den Wegen, aber wohl auch für die Lage von Grenzfurchen oder Pflugwendestellen.
- Literatur
- Schützeichel 180, Starck/Wells 327, Lexer 1, 1550 f.; Pfeifer 1, 646 s. u. kehren1; DWB 5, 400 f.; SHessWb 3, 1231 f., PfälzWb 4, 150 f.; Bach 2, § 391; Dittmaier (1963), S. 136, Ramge (1979), S. 172, Zernecke (1991), S. 272, Vielsmeier (1995), S. 264. 〈für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich〉
- Vernetzung
- MHFB: → Kehre; DWB: → kehre; PfälzWb: → kehre; Wörterbuchnetz: → Kehre
- Referenz
- Vgl. Kehrmich.