Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Karbe

Deutung
Wohl nicht zum ON Karben, Wetteraukreis. Wenn auch kein PN zu Grunde liegt, dann stellen sich die Belege aus Heusenstamm und Rüsselsheim (aus der Wüstung Seilfurt bei Rüsselsheim) vielleicht am ehesten mit den Varianten karben- bzw. karpen- zu ahd. karpfo, mhd. karpfe sw. M. ‚Karpfen‘. Möglich ist aber auch ein Zusammenhang mit südhess. Karbe, Kerbe ‚Einschnitt‘ oder mhd. karwe F., nhd. Karbe ‚Wiesenkümmel‘ (Carum carvi), einer Entlehnung aus mittellat. careium. Die Pflanzenbezeichnung scheint aber vor allem im niederdt. und ostmitteldt. Raum heimisch zu sein.
Literatur
Gottschald 281 u. 389; Schützeichel 179, Lexer 1, 1521 s. u. karpfe u. 1, 1525 s. u. karwe; Kluge/Seebold 428; DWB 5, 207 s. u. Karbe; SHessWb 3, 1129 s. u. Karpfen u. 3, 1257 f. s. u. Kerbe, PfälzWb 4, 77 s. u. Karpfen; Marzell 1, 859; Bach 2, § 329; Kämmerer (1961), S. 95. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → karbe; Lexer: → karpfe · karwe; PfälzWb: → karpfen · kerbe · karpfen; Wörterbuchnetz: → Karbe
Referenz
Vgl. Kerbe (Rüsselsheim).