Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Irre

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Deutung
Südhess. Irre, Irr geht ursprünglich auf ahd. erda, ero, mhd. erde st. sw. F. ‚Erde, bebautes und bewohntes Land‘ zurück. Dazu hat sich die Sonderbedeutung ‚brachliegendes, ungepflegtes Ackerland‘ entwickelt, und das Appellativ hat sich dann, wenn es diese Sonderbedeutung trug, auch lautlich durch die Assimilation von /rd/ > /rr/ und die Hebung von /e/ > /i/ von seiner Ausgangsform entfernt. Da die Dialektformen aber später vielfach wieder zusammenfallen, sind die Erde und Irre-Belege heute nicht mehr immer zuverlässig voneinander zu trennen. Die Belege aus Schaafheim gehen vermutlich auf *Irrs-tal zurück, Irrweg (Hähnlein) und Irrgemacht (Winkel) können auch an mhd. irre ‚vom rechten Wege abgekommen, verirrt‘, mhd. nhd. irren sw. V. ‚verirren‘ angeschlossen worden sein. Irrling u. ä. ä *Irr-land.
Literatur
Lexer 1, 620 u. 1, 1450 f.; SHessWb 2, 239; PfälzWb 5, 1309; HessFlNAtl K. 33; Ramge (1979), S. 164 und 329, Zernecke (1991), S. 146 s. u. Erde. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Irre; Lexer: → irre; PfälzWb: → irre; Wörterbuchnetz: → Irre
Referenz
Vgl. Erde · Ohren.