Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Heer

Hase
Deutung
Die Namen sind wohl nicht einheitlich zu deuten. Heerweg und Heerstraße gehen zurück auf ahd. heristrâza, mhd. herstrâʒe F., herwec st. M. ‚Heerstraße, Hauptstraße‘ (zu ahd. heri, mhd. her st. N. ‚Heer; Menge, Schar‘). Die (weit verbreiteten) Namen verweisen gemeinhin auf alte Verkehrswege; vereinzelt (Nordheim) hat es aber auch Vermengung mit Herdweg ‚Viehtrift‘ gegeben. Die übrigen Namen können, sofern sie nicht Klammerformen der obigen sind (etwa Heerwiese für *Heerwegwiese), vermutlich zu ahd. horo, mhd. hor st. N. ‚Schlamm, Schmutz, Kot, Erde‘ gestellt werden und beziehen sich dann auf feuchte Stellen im Gelände.
Literatur
Karg-Gasterstädt/Frings 4, 992, Schützeichel 170 s. u. hor(o), Lexer 1, 1250 s. u. her u. 1, 1337 s. u. hor; Kluge/Seebold 362; DWB 4, 2, 751 s. u. Heer, 761 s. u. Heerstraße, 762 s. u. Heerweg; SHessWb 3, 209, PfälzWb 3, 748; Dittmaier (1963), S. 104 s. u. Heerstraße u. Heerweg, S. 114 s. u. Hor, Ramge (1979), S. 146, Zernecke (1991), S. 222, Vielsmeier (1995), S. 204; Haubrichs (1997), S. 159 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Heer; DWB: → heer · heerweg; Lexer: → her · hor; PfälzWb: → heer; Wörterbuchnetz: → Heer
Referenz
Vgl. Herde · Hor.