Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Haube

Deutung
Wohl nur selten zu ahd. hûba, hûva, mhd. hûbe st. F. ‚Haube, Mütze, Kopfbedeckung‘; die entsprechenden Namen dürften dann auf die haubenartige Form hinweisen (Birkenau?). Die Namen in Bobstadt und Dietzenbach dagegen gehen entweder auf den FamN Haube oder (wahrscheinlicher) auf nhd. Hufe, Hube ‚Landstück, Ackergut‘ mit hyperkorrekter Diphthongierung zurück. Ebenso auffällig wie unerklärlich ist der in Jügesheim, Langstadt, Nieder-Ramstadt und Sickenhofen vorkommende Name Haubenstern1. Obwohl er heute Wiesenstücke bezeichnet, könnte der Name aus *Huben-stein ‚Grenzstein an einer Hube‘ (?) umgedeutet sein.
Literatur
Gottschald 238; Starck/Wells 288, Lexer 1, 1372; Kluge/Seebold 360; DWB 4, 2, 562; SHessWb 3, 158, PfälzWb 3, 695; Dittmaier (1963), S. 103, Vielsmeier (1995), S. 202. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Haube; DWB: → haube; PfälzWb: → haube; Wörterbuchnetz: → Haube
Referenz
Vgl. Hau · Hube.

1 Auch bei Kehrein (1872), S. 435. Vgl. Halfer (1988), S. 83.