Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Grieß

Neben
Deutung
Meist zu ahd. grioz, mhd. grieʒ st. M. N. ‚Sand, Kies; sandbedeckter Platz‘. Grieß ist heute in Hessen zwar nur in der standardsprachlichen Verwendungsweise bekannt, in den FlN hat sich jedoch die ältere Bedeutung ‚grobkörniger Sand‘ erhalten. Auch Gritzfeld (Wolfskehlen) gehört hierher: Der älteste Beleg führt auf Gries-Feld im Sinne von: ‚Feld mit grobkörnigem Sand‘. Der Name wurde nicht mehr verstanden, sodass der Vokal verkürzt und /s/ zu /tz/ verschärft wurde (mit mündlich weiter gehender Palatalisierung zu //).
Literatur
Karg-Gasterstädt/Frings 4, 436, Lexer 1, 1080 u. 1109, Baufeld 115; Kluge/Seebold 338; DWB 4, 1, 6, 273 f.; SHessWb 2, 1463, Crecelius 436, PfälzWb 3, 439; Bach 2, § 292, HessFlNAtl K. 101; Dittmaier (1963), S. 93, Ramge (1979), S. 132, Vielsmeier (1995), S. 181 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → griesz; PfälzWb: → griess; Wörterbuchnetz: → Grieß
Referenz
Vgl. Grien · Grind.