Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Grau

Mark · Wolf1
Deutung
Zu ahd. grâo, mhd. grâ ‚grau‘. Namengebend war in der Regel die Färbung des benannten Objektes. Gesondert zu betrachten sind die zahlreichen grauen Steine, die in Bürstadt, Dusenbach, Lampertheim, Lorsch, Mosbach, Nieder-Liebersbach, Schaafheim und Schlierbach bezeugt sind. Meist handelt es sich dabei um Grenzsteine, die FlN können aber ebenso auf Grabhügel oder Menhire weisen. Vereinzelt ist auch an eine Herleitung aus anderen ähnlich lautenden Appellativen wie mhd. krâ, krâwe, krô ‚Krähe‘ und vielleicht auch mhd. grave ‚Graf‘, hess. Greffe ‚Gerichtsschreiber, Gemeindeschreiber; Dorfvorstand‘ zu denken. Unklar sind weiter die Grorock-Belege in Crumstadt und Dornheim als FormN („grauer Rock“), da sie auch an die Krähen-Namen angeschlossen werden könnten.
Literatur
Gottschald 219; Karg-Gasterstädt/Frings 4, 404 f., Lexer 1, 1063; Kluge/Seebold 336; DWB 4, 1, 5, 2071 f.; SHessWb 2, 1450, PfälzWb 3, 420; Dittmaier (1963), S. 93 s. u. Graustein, Ramge (1979), S. 183 s. u. Krähen-, Zernecke (1991), S. 196, Vielsmeier (1995), S. 180. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Grau; DWB: → grau; PfälzWb: → grau; Wörterbuchnetz: → Grau
Referenz
Vgl. Graf · Grefe · Krähe.