Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Götze

Deutung
Die meisten Belege, insbesondere in Verbindung mit GT wie -rodt oder -hub, gehören zum FamN Götz, Götze bzw. sind Kurzformen des PN Gottfried. GT wie -eiche, -hain und -stein können im Einzelfall aber über die einfache Personennamengebung hinaus an alte vorchristliche Heiligtümer erinnern, wenngleich nach der Reformation auch christliche Heiligenbilder als Götzen bezeichnet worden sind. Dann liegt (spät-)mhd. götze sw. M. ‚gottesdienstliche Bildsäule‘, fnhd. götz(e) ‚Dummkopf, Hausgeist, Kobold; Heiligenbild, falscher Gott‘ als Ableitung von ahd. mhd. got st. M. zu Grunde.
Literatur
Förstemann 1, 661, Gottschald 216 f. s. u. Gott; Lexer 1, 1057, Baufeld 114; Kluge/Seebold 332; DWB 4, 1, 5, 1430 f. s. u. Götze, 1459 s. u. Götzenhain; SHessWb 2, 1430; Ramge (1979), S. 130, Zernecke (1991), S. 193 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → goetze · goetzenhain; Lexer: → goetze; Wörterbuchnetz: → Götze
Referenz
Vgl. Götzel · Gottfried.