Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Geisel

Deutung
Soweit nicht als Diminutiv zu Geiß (wie in Mörlenbach) (s. d.), zu mhd. geisel, geischel st. sw. F. ‚Geißel, Peitsche‘, das früher in Südhessen allgemein galt. Die Namen beziehen sich dann auf die Form. Auch der Geischenhahn in Gadernheim gehört wohl hierher, wenn dem BT die südhess. verbreitete Nebenform Gaschel zu Geißel zu Grunde liegt, hier mit Dissimilation /l/ > /n/. Der historische Beleg aus Egelsbach gehört (wegen des Monophthongs) eher zu mhd. gîsel st. M. ‚Geisel‘, hier vielleicht in der Bedeutung ‚verpfändete Hecke‘.
Literatur
Lexer 1, 797 f. s. u. geisel u. 1, 1022 s. u. gîsel; Kluge/Seebold 308; DWB 4, 1, 2, 2608 f.; SHessWb 2, 1193. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → geisel; Lexer: → geisel; Wörterbuchnetz: → Geisel
Referenz
Vgl. Geiß.