Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Gäh

Deutung
Das Adjektiv jäh in der Bedeutung ‚steil, ansteigend, plötzlich abfallend‘ geht auf ahd. gâhi ‚schnell, rasch (wechselnd)‘, mhd. gâch, , gæhe ‚schnell, plötzlich, jähzornig‘ zurück. Die in den FlN vorherrschende Bedeutung ‚steil, abschüssig‘ ist seit dem 15. Jh. bezeugt. Der ostmitteldt. /j/-Anlaut wurde von Luther aufgegriffen und so zur nhd. Standardform. Neben dem Adjektiv steht gelegentlich die Substantivbildung Jähe.
Literatur
Karg-Gasterstädt/Frings 4, 21 f., Schützeichel 147, Lexer 1, 722 u. 1, 724 f., Baufeld 100; Pfeifer 594; DWB 4, 1, 1, 1144 u. 4, 2, 2226 f.; SHessWb 2, 1055 f. u. 3, 934 s. u. jäh, PfälzWb 3, 9; Dittmaier (1963), S. 121, Vielsmeier (1995), S. 168 s. u. Gehspitze. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → gaeh; PfälzWb: → jaeh; Wörterbuchnetz: → Gäh
Referenz
Vgl. Geheck · Ger (Lengfeld).