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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 20. Naumburg
Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866

Weitere Informationen

Ippinghausen

Stadtteil · 324 m über NN
Gemeinde Wolfhagen, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

5 km südwestlich von Wolfhagen

Lage und Verkehrslage:

Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte an der Elbe, nördlich unterhalb des Weidelsberges in ebenem Gelände. Kirche in zentraler Lage, moderne Siedlungsausdehnung im Norden und Richtung Osten.

Durch den Ort führt die B 251, auf die hier die nach Wolfhagen und Naumburg führende L 3214 stößt.

Ersterwähnung:

(um 1120)

Siedlungsentwicklung:

Um 1120 wird Ypponhuson erstmals erwähnt, unter Papst Innozenz III. (1198-1216) ist eine Kapelle belegt. Ippinghausen war im 15. Jahrhundert (Yppekusen unter dem Weidelberg 1476 in Marburger Rechnung) und Anfang des 16. Jahrhunderts eine Wüstung. In der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts wird der Ort dann neu besiedelt.

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Naumburg.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1904/06

Älteste Gemarkungskarte:

1778

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3510171, 5682981
UTM: 32 U 510093 5681148
WGS84: 51.281575° N, 9.144715° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

633028030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 358, davon 269 Acker (= 75.14 %), 66 Wiesen (= 18.44 %), 6 Holzungen (= 1.68 %)
  • 1961 (Hektar): 1287, davon 910 Wald (= 70.71 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Ippinghausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Wolfhagen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Stadt und Amt Wolfhagen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wolfhagen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Wolfhagen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wolfhagen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen, Stadt Wolfhagen (s. Gemeindeentwicklung)

Altkreis:

Wolfhagen

Gericht:

  • Mit dem Gericht des im 15. Jahrhundert (Yppekusen unter dem Weidelberg 1476 in Marburger Rechnung) und Anfang des 16. Jahrhunderts wüsten Ippenhausen belehnte Hessen 1435-1448 die von Dalwigk, 1488 die von Bicken (Lehnrevers) und seit 1522 die Wolf von Gudenberg (Lehnreverse 1522-1674).
  • bis 1822: Amt Wolfhagen
  • 1822: Justizamt Wolfhagen
  • 1867: Amtsgericht Wolfhagen
  • 1879: Amtsgericht Wolfhagen

Herrschaft:

Das Gericht Ippinghausen ist mit dem der Weidelsburg verbunden. 1435 erhalten Reinhard von Dalwigk und Friedrich von Hertingshausen von Landgraf Ludwig [I.] als Mannlehen die drei Wüstungen Ippinghausen, Zabenhausen und Bründersen (Brungershusen). 1448 verzichten Reinhard von Dalwigk und Friedrich von Hertingshausen nach der erneuten Niederlage gegen den Landgrafen von Hessen und den Erzbischof von Mainz auf die Weidelsburg und den Großteil ihrer Güter, u.a. auf Ippinghausen. 1488 geht Ippinghausen als Lehen auf die Herren von Bicken, 1522 auf die Wolff von Gudenberg über. Der Besitzstand der Stadt Wolfhagen in der Gemarkung Ippinghausen bleibt hiervon unberührt.

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 erfolgt im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadt Wolfhagen, deren Stadtteil Ippinghausen seitdem ist.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Die Stadt Wolfhagen verfügt bereits Mitte des 14. Jahrhunderts über die Feldflur in Ippinghausen.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1201-1216: Kapelle
  • 1772: schlichter Saalbau mit Rechteckchor

Patrozinien:

  • Cyriakus

Pfarrzugehörigkeit:

Die Kapelle von Ippinghausen gehörte unter Papst Innozenz III. (1198-1216) zur Pfarrei der heutigen Wüstung Immenhausen. Diese Zuordnung galt noch bis zur Reformation. Nach der Reformation ist Ippinghausen 1537 Filial von Istha, 1585 eingepfarrt nach Wolfhagen. 1747 ist es Filial von Wolfhagen, 1872 wiederum von Leckringhausen (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 238). 1924 wird es Filialgemeinde von Naumburg, zu der es 1994 gehört.

Patronat:

Anfang des 13. Jahrhundert wird das Patronatsrecht der Pfarrkirche dem Bischof von Riga übertragen.

Diakonische Einrichtung:

1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 98 freie Schwester

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: unbekannter Pfarrer 21.1.1529 bis vor 1532(?); Heinrich von Aden (Heinrich Lübeck?) vor 1532, ehemaliger Augustinermönch

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

In der Dorfgemarkung sogenannte Dorfmühle (Helbings-Mühle). 1555 genannt, 1788 Erbmahlmühle. Betrieb 1940 eingestellt, Mühlengebäude 1940 abgerissen.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Ippinghausen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2086> (Stand: 18.11.2022)