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Portrait

Johann Riedesel
(belegt 1500–1513)

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Riedesel, Johann [ID = 22100]

belegt 1500–11.11.1513
Dr. jur. utr. – Jurist, Professor, Prokurator, Rat, Assessor
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Familie

Vater:

Riedesel, Heinrich, Amtmann in Diez

Mutter:

Hattstein, Margarethe von

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Leben

Sohn des Diezer Amtmanns Heinrich Riedesel und der Margarethe geb. von Hattstein1, stud. 1500 in Köln, 1503 in Bologna2, 1508 Ordinarius legum in Mainz3, wird zur Michaelis-Sitzung des hessischen Hofgerichtes 1509 nach Marburg gerufen4, ist 1510 Prokurator am Reichskammergericht und 1511 Bürger in Frankfurt5. 1511 Februar 8 nehmen Landhofmeister und Regenten Dr. jur. Johann Riedesel zum Rat an mit der Verpflichtung, dreimal im Jahr das Hofgericht zu Marburg besetzen zu helfen und Verschwiegenheit über alles, was im Rat verhandelt wird, zu wahren, es sei denn, daß er ausdrücklich von der Schweigepflicht entbunden wird. Er erhält jährlich 50 fl., Sommer- und Winterkleidung und, wenn er zu auswärtigen Geschäften gerufen wird, Futter, Mahl, Nagel, Eisen und Ersatz seines reisigen Schadens. Der Vertrag ist beiderseits vierteljährlich kündbar6. Doktor beider Rechte und Assessor am Hofgericht zu Marburg 1511 Juni 177, September 238. 1513 November 11 erhält er von Landhofmeister und Regenten eine neue Bestallung als Rat und Diener von Haus aus für die Geschäfte des Hofgerichtes und für die Vertretung des Fürstentums Hessen auf großen Tagungen, etwa mit den Kurfürsten von Sachsen oder am Rhein. Er darf keine Sachen gegen die Landgrafschaft annehmen und braucht diese nicht in Auseinandersetzungen mit der Herrschaft Hanau wegen Homburg vertreten, da er ihr früher gedient hat. Wenn er zum Hofgericht erscheinen soll, werden ihn reisige Knechte abholen und geleiten. Er erhält jährlich 70 fl. und das Hofgewand; außerdem werden ihm die Zehrungskosten und reisiger Schaden ersetzt9.


  1. Gundlach III S. 206 f.
  2. Ebd.
  3. ZRG Germ. Abt. Bd. 22 S. 361.
  4. Rechn. I, Marburg (78/4 Bl. 86v.).
  5. Siehe Anm. 1.
  6. Kopiar 16 Bl. 72 f. mit dem Vermerk: dieser brief ist geendert (vgl. Anm. 6).
  7. Hofgerichtsprotokoll.
  8. Ebd.
  9. Urkk., Samtarchiv Nachtr. 0,407. – Kopiar 18 Nr. 47. Druck: Gundlach II Nr. 27. – Da Dr. Johann Riedesel im Siegel das Wappen der adligen Riedesel führt, darf er nicht mit dem gleichzeitigen Secretär Johann Amsdorfer gen. Riedesel verwechselt werden.
Zitierweise
„Riedesel, Johann“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bio/id/22100> (Stand: 8.1.2024)