Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

↑ Feldpostbrief an den Soldaten Georg Kraus aus Mosbach und Briefwechsel seiner Familie, 1915-1917

Abschnitt 5: 16.7.1917: Beileidsbekundung an Flora Kraus

[1-3] [S.1] Homburg1 den 16.7.17

Liebe Schwägerin2!
Mein herzlichstes Beileid zu dem Verluste deines lieben Mannes3 unsres lieben Bruders. Trösten kann ich dich zwar nicht den daß ist zu schwer, aber ein Trost hast du doch, du hast deinen lieben Mann gepflegt bis zum letzten Atemzug weißt wie er gestorben ist u. wo er liegt. Du mußt dir immer sagen es ist besser so als wenn Er schließlich irrsinnig geworden wäre u. hätte sein [S.2] Lebenlang unter der Knuthe eines Wärters gestanden. Ich habe mich immer so sehr gefreut, daß Er soweit wieder hergestellt war und hätte Ihm wirklich noch einige ruhige u. frohe Tage an deiner Seite gewünscht. Wir wollen beten, daß Ihm Gott die wenige Ruhe gibt u. dir Trost u. Kraft in den schweren Stunden. Für das Geld was ich beigelegt, laß Georg Seelenämter lesen, denn hier kann Niemand beiwohnen. [S.3] Herzliche Grüße für dich u. deine lieben Kinder4
von deiner
Schwägerin Anna5.


[Vorderseite:] Einschreiben. Frau Flora Kraus, Mosbach, Kreis Dieburg, Hessen

[Briefmarke Einschreiben:] Hamburg 31. No. 67

[Rückseite:] A. Eckel, Hamburg, Methfesselstr. 45


  1. Bad Homburg vor der Höhe ist die Kreisstadt des Hochtaunuskreises, sowie eine Kur-und Kongressstadt.
  2. Flora Kraus, geb. Weichlein.
  3. Georg Kraus.
  4. Elisabeth und Amalie Kraus
  5. Anna Eckel, geb. Kraus.

Personen: Eckel, Anna · Kraus, Flora · Kraus Georg
Orte: Bad Homburg
Sachbegriffe: Seelenämter · Trost · Beileid
Empfohlene Zitierweise: „Feldpostbrief an den Soldaten Georg Kraus aus Mosbach und Briefwechsel seiner Familie, 1915-1917, Abschnitt 5: 16.7.1917: Beileidsbekundung an Flora Kraus“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/53-5> (aufgerufen am 06.05.2024)