Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Louis (I) von Zerbst
(1737–1814)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

GND-Nummer

1071216376

Zerbst, Louis (I) von [ID = 17425]

* 26.3.1737 Pyrmont, † 3.7.1814 Arolsen, evangelisch
Jurist, Geheimer Rat, Abgeordneter
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen ↑

Weitere Namen:

  • Zerbst, Friedrich Ludewig Wieprecht (Wiepert) von
Wirken ↑

Werdegang:

  • Herr auf Lengefeld und (ab 1785) auf Goddelsheim II
  • 1758 Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen
  • (1759) Fürstlich Waldeckischer Hofjunker
  • 1763 Kammerjunker
  • 1765 Landdrost der Grafschaft Pyrmont
  • 1770 Geheimer Regierungsrat und Mitglied des Konsistoriums
  • 1771-1.2.1814 Geheimer Rat und Präsident der Regierung, des Konsistoriums und der Justiz-Kanzlei, auch Lehnhofs-Präsident
  • 1785 Belehnung mit den bisherigen von Eppeschen Lehen in Fürstenberg, Eppe und Goddelsheim
  • 1785 (?)-3.7.1814 Waldeckischer Landstand (Ritter; Goddeslheim II (von Zerbstsches Gut))
  • (1814) Regierungspräsident und Fürstlich waldeckischer Geheimer Rat
  • ab Beginn der Erörterungen über eine neue Staatsverfassung und eine Neuorganisation der Verwaltung nach dem Vorbild der „Musterstaaten“ im Rheinbund (Königreich Westphalen, Großherzogtum Frankfurt) und bis zu seinem Tod im Juli 1814 engagierter Gegner des „Umsturzes aller bisherigen Einrichtungen“ (Nicolai 1956, S. 12, zitiert nach Lengemann 2020, S. 466)
  • „… der jüngere von Zerbst, nicht von ingeniösen Art des ‚beatus parens‘, wie er dies zu nennen pflegte, aber einer der gediegensten Geschäftsmänner von der umfassendsten und segensvollsten Berufswirksamkeit, aber sparsam, sparsam für den öffentlichen Säckel, wie für seine Privatbörse, sprichwörtlich sparsam und doch sparsam unbeschadet seinem ganzen persönlichen Respekt: ohne Zweifel seiner Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit wegen, dann aber auch, weil er eben durch jene seine Eigenschaft, einem großmüthigen und genialen Fürsten gegenüber, der Wohlthäter seines Landes wurde. Man hat die beiden von Zerbst wohl die Waldeckischen ‚Bernstorff‘ oder gar die Waldeckischen beiden ‚Pitt‘ genannt und hat daran comparativement sehr recht gethan“ (Schumacher 1862, S. 4, zitiert nach Lengemann 2020, S. 466 f.)
Familie ↑

Vater:

Zerbst, Carl* Georg* Adolph von, * Klein Glien 5.8.1695, † Arolsen 9.10.1769, Herr auf Tännich und Breitenheerda, 1718 Eintritt in Fürstlich Waldeckische Dienste, Hofmeister des Grafen Heinrich Georg (1683-1736), dann Kammerjunker, später Landdrost, 1736 Fürstlich Waldeckischer Wirklicher Geheimer Rat, 1741 auch Präsident der Regierung, des Konsistoriums und der Justiz-Kanzlei

Mutter:

Ziegler, Antoinette (Antonetta*) Wilhelmine von, * Erfurt 29.5.1710, † Arolsen 17.6.1758, Witwe des Johann Daniel Lincker von Lützenwick, * Marburg 17.7.1679, † Erfurt 19.8.1727, Tochter des Wolff Christoph von Ziegler sen., * Erfurt 1656 (?), † Erfurt 1737, (1703) Kurmainzischer Hauptmann, später Obrist-Lieutenant, und der Magdalena Sibylla Freiin Bachoff von Echt

Partner:

  • , unverheiratet

Verwandte:

Nachweise ↑

Literatur:

Zitierweise ↑
„Zerbst, Louis (I) von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1071216376> (Stand: 28.11.2023)