Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
Reichelsheim (Odenwald), Reichsarbeitsdienst (RAD) Lager „Erwin von Steinbach“
- Reichelsheim (Odenwald), Gemeinde Reichelsheim (Odenwald), Odenwaldkreis | Historisches Ortslexikon
- Klassifikation ↑
-
Kategorie:
Wirtschaft
-
Subkategorie:
Reichsarbeitsdienst
- Nutzungsgeschichte ↑
-
Beschreibung:
In Reichelsheim bestand seit 1933 ein Lager des „Freiwilligen Arbeotsdienstes“ (FAD), welches bis 1935 in ein Lager der „Reichsarbeitsdientes“ (RAD) überführt wurde. Als RAD-Lager erhielt es die NS-Ehrenbezeichnung „Erwin von Steinbach“. Dieses Lager wurde 1939 aufgelöst. Die Baracken standen danach leer. Im September 1942 zog ein HJ-Wehrertüchtigungslager in die Holzbaracken ein. Scheinbar wurde der Barackenkomplex gegen Ende 1944 erneut von RAD-Männern belegt, die es neben den Mitgliedern des Wehrtüchtigungslagers nutzten.
-
Bemerkungen:
Für Angehörige des RAD-Lagers in Reichelsheim werden zwischen dem 26. Juni 1944 und dem 7. Januar 1945 mehrere Urlaubskarten ausgegeben. In der zeitgenössischen „Liste über zurückgegebene Urlaubermarken“ wird das Lager explizit als „RAD(m)“ bezeichnet. Der Buchstabe „m“ weist daraufhin, dass das Lager ausnahmslos durch „Arbeitsmänner“ belegt war und grenzt es zu den in der gleichen Liste genannten vier weiteren RAD-Lagern ab, die zum wRAD gehörten.
In den letzten Kriegsjahren war in dem Komplex des RAD-Lagers gleichzeitig ein Wehrertüchtigungslager untergebracht.
-
Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):
1933
-
Nutzungsende (späteste Erwähnung):
1939 (1944/45)
-
Weitere Nutzungen des Objekts:
- Reichelsheim (Odenwald), Wehrertüchtigungslager (10. September 1942–24. März 1945)
- Indizes ↑
-
Orte:
-
Sachbegriffe:
- Nachweise ↑
-
Ungedruckte Quellen:
- HStAD G 15 Erbach G 611 Urlauberkarten
- Zitierweise ↑
- „Reichelsheim (Odenwald), Reichsarbeitsdienst (RAD) Lager „Erwin von Steinbach““, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/3411> (Stand: 28.2.2022)