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Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen

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Hl. Elisabeth mit Stifterpaar (Marburg, Elisabethkirche)

Marburg, Elisabethkirche (Lage anzeigen) → Nordkonche Fenster nord X
Basisdaten | Katalog | Indizes | Abbildungen
Basisdaten
ID:

321-1-30-01

Band:

III/3

Katalog Seite(n):

446 f.

Nr.:

3/4a

Titel:

Hl. Elisabeth mit Stifterpaar (Marburg, Elisabethkirche)

Anmerkung:

H./B. je 88,5–89/84 cm.

Breite:

84.00 cm

Höhe:

89.00 cm

Datierung:

um 1300-1310

Zuordnung:

Marburg, Elisabethkirche » Die hochgotische Farbverglasung » Die Werkstatt des Noli-me-tangere-Fensters » Nordkonche Fenster nord X

Katalog

Inschrift

Im aufgeschlagenen Buch der Heiligen in gotischer Majuskel: AV/E M/ARI/A • GRA.

Erhaltung

Größere Ergänzungen im unteren Bereich des Figurenfeldes. Das Feld ist am unteren Rand beschnitten, ansonsten keine nennenswerten Störungen im figürlichen Bestand. Das Architekturfeld zeigt sich weitgehend intakt; aus neuen Gläsern bestehen der Farbgrund unterhalb des Giebels und ein Maßwerksegment im Giebelfeld, ein Teil des blanken Randstreifens links und der danebenstehende Fialenturm. Infolge außenseitiger Korrosion der Farbgläser hat die Darstellung an Leuchtkraft eingebüßt; der bräunliche Galerieton geht dabei vielleicht teilweise auf das Konto moderner Überzüge. Fortgeschrittener Abgang des Schwarzlotauftrags, der – wie im Nimbus der Heiligen, der auf einer Aufnahme von 1903 noch als fein gezeichneter Ahornkranz zu erkennen ist – stellenweise komplett verloren ist.

Ikonographie

Die weibliche Heilige steht nach rechts gewandt und trägt Schleier und Halstuch, die den Großteil ihres Gesichtsfeldes verdecken. Mit der Rechten deutet sie auf die Worte eines vor ihr aufgeschlagenen Gebetsbuches. Sie trägt über dem blauen gegürteten Gewand einen fellgefütterten Mantel, der locker die rechte Schulter herabfällt und sich in Hüfthöhe bogenförmig über den Körper schwingt. In vergleichbarer Charakterisierung begegnet die Hl. Elisabeth auch auf dem Flügelretabel aus Altenberg (um 1330). Zu ihren Füßen knien beiderseits kleine Stifterfiguren mit barettförmiger Kopfbedeckung, ein bartloser Stifter sowie ein älterer Herr mit Bart. Beide sind durch ihre Ordenstracht – weiße Mäntel mit schwarzem Kreuz – als Mitglieder des Deutschen Ordens kenntlich gemacht. Vielleicht steht die Fensterstiftung in einem Zusammenhang mit einer Erklärung aus dem Jahr 1302, in welcher sich der Deutsche Orden zu seiner Seelmessverpflichtung am Katharinenaltar bekennt (UB Marburg, II, 1884, Nr. 44).

Bildnachweis:

CVMA T 7161, 7163, Großdias T 89/15, 89/17

Indizes
Iconclass:

11HH(ELISABETH OF HUNGARY) = Elisabeth von Thüringen, Ehefrau und Witwe des Landgrafs von Thüringen, franziskanische Terziarin; mögliche Attribute: Bettler, Krüppel, Fisch, Brotlaibe, Leprakranker, Kirchenmodell, Wasserkrug, Rosen im Schoß, Grindkopf, drei Kronen

Sachbegriffe:

Bücher · Fialen · Habite · Majuskeln, gotische · Schleier · Stifter · Inschriften

Personen:

Elisabeth <Thüringen, Landgräfin>

Abbildungen

Bildnachweise

  1. Hl. Elisabeth mit knienden Stiftern. Nordkonche, Fenster n X, 3/4a. Marburg, um 1300-1310. – CVMA Band III/3, S. 439 Fig. 561.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rafael Toussaint)
  2. Hl. Elisabeth mit Stifterpaar: ES [= Erhaltungsschema] Nordkonche n X, 3/4b – CVMA Band III/3, S. 447 Fig. 568.
    © Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)

Nordkonche Fenster nord X: weitere Scheiben

Empfohlene Zitierweise
„Hl. Elisabeth mit Stifterpaar (Marburg, Elisabethkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/321-1-30-01> (aufgerufen am 06.05.2024)