Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen
  • Vorschaubild

Kleinkind Wilhelm Dietz 1592, Eppstein

Eppstein · Gem. Eppstein · Main-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eppstein

Gebäude / Areal:

Eppstein, Alter Friedhof „Am Obernthor“

Angaben zum Standort:

Stand ursprünglich auf dem 1591 neu eingerichteten und 1891 aufgelassenen „Alten Friedhof“ „Am Obernthor“; die Anlage an der Burgstraße wurde 1958 neugestaltet.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Eppstein, Burgstraße (Neuer Friedhof)

Angaben zum Aufbewahrungsort:

Seit 1985 ist das Grabdenkmal hier wieder im Freien aufgestellt.

Merkmale

Datierung:

1592

Typ:

Grabstein

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

64 x 110 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Grabstein des Kleinkindes Wilhelm Dietz. Hochrechteckiges, schmales Grabdenkmal aus rotem Sandstein. Das glatte Feld des Grabsteins wird von flachen Pilastern und einem volutenförmig aufgerollten Giebel gerahmt, in dessen Spitze ein reliefierter, abgewitterter Wappenschild aufgelegt ist. Von der ursprünglich im Feld in neun Zeilen eingehauenen Grabinschrift sind heute trotz starker Abwitterung der Oberflächen noch acht Zeilen erkennbar. Die Buchstaben wurden in jüngerer Zeit mit dunkelroter Farbe nachgezogen, teilweise sind sie modern nachgehauen. Auch die erste Autopsie (R. Fuchs) erfolgte 1985 erst nach der tiefgreifenden Veränderung des Steins durch die Firma P. Sauer, Mainz; in der zweiten, dritten, achten und neunten Zeile unterblieb die Erneuerung der Buchstaben teilweise. Sie wurde wegen unsicheren Textes gestoppt.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en) · Kind(er)

Dargestellte Personen:

Im Eppsteiner Kirchenbuch sind zwei Einträge zu dem hier in Frage kommenden Kleinkind Wilhelm Jakob Dietz zu finden: 1590 ist er zum 2. Oktober bei den Täuflingen als „filius“ des Jakob Dietz eingetragen, Pate war Wilhelm Wilking (vgl. Kat.-Nr. 181)1), und mit gleicher Bezeichnung steht der Name des Kindes in der Liste der Verstorbenen zum 20. September 15922), wobei Pfarrer Heinrich Leusler die Bemerkung „ist der Erst auff den Neuen Kirchoff begraben worden“ hinzufügte. Die Diskrepanz der Monatsangabe konnte bisher nicht geklärt werden. Im Eppsteiner Ev. Kirchenbuch ist die erste Eheschließung des Schultheißen Jakob Dietz, aus der Wilhelm hervorging, nicht eingetragen, jedoch die beiden nachfolgenden Ehen von 1604 und 1608.3) Jakob Dietz starb am 13. Oktober 1629 und wurde einen Tag später auf dem „Alten Friedhof“ bestattet,4) sein Grabmal ist nicht überliefert.


  1. Ev. KiBu Eppstein fol. 4r.
  2. Ebd. fol. 168r (neue Zählung fol. 156r).
  3. Ebd. fol. 151r (neue Zählung fol. 146r) Nr. 53 und Nr. 64.
  4. Ebd. fol. 173v (neue Zählung fol. 162v) Nr. VI.
Inschrift

Umschrift:

[ANNO 1592 / DEN XX A]VGV/[STI FREI]a) /

DER ERST V͜F DIS/EN KIRCHOFGA͜RT /

WILH͜ELMVS DITZ / BEGRABEN WART /

ABE[R] D[IE MEI]NERb) / [– – –H – T]


  1. Die Silbe hat nichts mit dem Wochentag Freitag zu tun, da der 20. August 1592 auf einen Sonntag, der 20. September 1592 auf einen Mittwoch fiel; auch die Daten stilo novo passen nicht zum Freitag.
  2. Befund nicht eindeutig.

Kommentar:

Deutsche Reimverse.

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

Wappen:

unkenntlich (Dietz?)

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 144.

Zitierweise
„Kleinkind Wilhelm Dietz 1592, Eppstein“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2468> (Stand: 20.3.2023)