Jüdische Grabstätten
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Löb, Benjamin (1791) – Hanau
- Grab Nr. 5/13 → Lageplan (PDF), Hanau, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Hanau, Stadt | Historisches Ortslexikon
- Äußere Merkmale ↑
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Platzierung:
stehend
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Zustand:
verwittert
-
Beschreibung:
Die unteren Zeilen der Grabinschrift sind abgeblättert.
- Inschrift ↑
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Sprache der Vorderseite:
hebräisch
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Übertragung:
Text Vorderseite (Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
(Bogen:)
Hier ruht unser Herr, unser Lehrer und unser Meister, der Rabbiner, der Gelehrte, Vorsitzender des Rabbinatsgerichtes K(ur)h(e)s(sens).
Der Greis Benjamin, das Andenken des Gerechten zum Segen. Seine Seele verließ ihn in Reinheit in der Nacht
zum heiligen Schabbat, am 7. Kislew
[5]552 nach der kleinen Zählung.
(Corpus:)
Betrauer und beklagen will ich diesen Vorzüglichen,
der im Staube vergeht, der Gelehrte, der Chassid, unser Lehrer und Meister
Benjamin, Sohn unseres Lehrers und Meisters Jehuda Löb, das Andenken des Gerechten sei zum Segen für das ewige Leben,
aus der heiligen Gemeinde Krotoschin; er war Vorsitzender des Rabbinatsgerichtes und Oberhaupt der Talmudschule
in der heiligen Gemeinde Obomik und verbreitete die Tora.
Viele tranken von seinem Wasser, Wasser des Lebens, und seine Schüler
hatten Erfolg, denn viele von ihnen wurden befugte Rabbiner
in lsrael. Danach wurde er als Vorsitzender des Rabbinatsgerichtes hier, in der heiligen Gemeinde
Hanau und Umgebung, der Höchste hat sie begründet, Amen, angenommen, und führte das Rabbinat
32 Jahre mit großer Demut . . . . Am Ende
seiner Tage wurde er mit Pein (gequält). Er war erfahren in der offenbarten und geheimen
Lehre, denn er wich nicht von dem Dornbusch weg bis
kurz bevor seine Seele ihn verließ. Und es erfüllte sich an ihm
wie einem Menschen, der im Zelt stirbt. 1 Um ihn sind betrübt
alle Betrübten. Ein Klagelied will ich erheben.
Möge seine reine Seele eingebunden sein im Bunde
des Lebens mit den Seelen Abrahams, Isaaks und Jakobs, Saras, Rebekkas, Rachels und Leas.
Und sein Verdienst möge seinen Nachkommen und ganz Israel beistehen
. . . .
. . . .
1 vgl. 4. Mose 19,14
- Verstorbene(r) ↑
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Personendetails:
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- Löb, Benjamin
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Sterbetag
3.12.1791
Geschlecht
männlich
Herkunftsort
Wohnort
Funktion
Rabbiner, Vorsitzender des Rabbinatsgerichts von Kurhessen
Weitere Angaben
bevor er in Hanau das Rabbinat übernahm, war er Oberhaupt des Rabbinatsgerichts in Obornik im Lande Polen (Memorbuch Hanau: Jewish National and University Library, Signatur Heb. 8° 3222, fol. 142r, Nr. 735); StadtA Hanau, Bestand J 7, 18; Der Jüdische Friedhof Hanau. Hrsg. v. Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V. u. der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen. Hanau/Wiesbaden 2005. S. 358, 359 (Abb.), 511.
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Anmerkungen:
Vater: Jehuda Löb
- Indizes ↑
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Personen:
Benjamin, Sohn des Jehuda Löb · Jehuda Löb, Vater des Benjamin · Löb, Benjamin · Löb, Jehuda
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Orte:
Hanau · Krotoschin · Krotoszyn · Obornik · Oborniki
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Sachbegriffe:
Lehrer · Meister · Rabbiner · Talmudgelehrte · Vorsitzende des Rabbinatsgerichts von Kurhessen · Rabbinatsgericht von Kurhessen · Rabbinatsgerichte · Chassidim · Talmudschulen
- Nachweise ↑
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Bearbeitung:
Naftali Bar-Giora Bamberger (1985-2000), Monika Rademacher und Christa Wiesner (2000-2005) und Bernd Vielsmeier 2014/2015
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Bildnachweise:
Helmut Friedrich (1985)
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Fotos:
- Vorderseite, Aufnahme 1985 〈= Hanau-5-013_V〉
- Zitierweise ↑
- „Löb, Benjamin (1791) – Hanau“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/14149> (Stand: 19.3.2015)