Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Löwenstern, Julius (1920) – Bad Wildungen

Grab Nr. 71 → Lageplan (PDF), Bad Wildungen, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Bad Wildungen | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Granit und Kalkstein

Platzierung:

stehend

Beschreibung:

Grob behauener Grabstein aus Granit mit auf der Vorderseite (Ostseite) eingelassener, oben leicht abgerundeter Inschriftplatte aus Kalkstein. Sie trägt eine hebräische und darunter eine deutsche Inschrift.

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

deutsch, hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite


פ"נ

הבחור

יצחק בר אלי

מת ביום א' ג' אדר

תר"פ לפ"ק.

ת׳ נ׳ צ׳ ב׳ ה׳

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

der Jüngling

Jizchak, Sohn des Eli.

Er starb am Sonntag, 3. Adar

680 nach der kleinen Zählung.

Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.


(Deutsche Inschrift darunter:)

Julius Löwenstern,

geb. 22. Sept. 1900,

gest. 22. Febr. 1920.

Bemerkungen:

Bearbeitung der hebräischen Inschrift unter Mitwirkung von Eva Flörsheim (Moss, Norwegen) und Richard Oppenheimer (Venice, Florida, USA).

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Löwenstern, Julius

    Geburtstag

    22.9.1900

    Sterbetag

    23.2.1920

    Geschlecht

    männlich

    Familienstand

    ledig

    Herkunftsort

    Affoldern

    Wohnort

    Herbede

    Sterbeort

    Blankenstein

    Beruf

    Kaufmannslehrling

Anmerkungen:

Laut Grabstein:

Julius Löwenstern (Jizchak, Sohn des Eli), ledig, geboren am 22.09.1900, gestorben am 22.02.1920.

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Weiterführende Angaben:

Julius Löwenstern, Kaufmannslehrling, wohnhaft in Herbede (heute Stadtteil von Witten, Ennepe-Ruhr-Kreis);

geb. 22.09.1900 in Affoldern;

Eltern: Elias genannt Emil Löwenstern und Goldine geb. Goldschmidt, wohnhaft in Affoldern;

gest. laut standesamtlichem Sterbeeintrag am 23.02.1920 in Blankenstein (heute Stadtteil von Hattingen, Ennepe-Ruhr-Kreis) im Krankenhaus.


Der Vater Elias genannt Emil Löwenstern wurde am 01.11.1871 in Affoldern geboren, die Mutter Goldine geb. Goldschmidt am 24.10.1873 in Mühlbach, Kreis Homberg (heute Ortsteil der Gemeinde Neuenstein, Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Beide zogen 1933 von Affoldern nach Korbach, wurden am 07.09.1942 nach Theresienstadt und am 29.09.1942 nach Treblinka deportiert und wohl dort ermordet. Ihre Namen stehen auf dem Denkmal für die Opfer des Holocaust auf dem jüdischen Friedhof in Korbach.


(Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 922, Nr. 207; Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Bestand P 6/7 (Standesämter Ennepe-Ruhr-Kreis), Nr. 303; https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de920024, https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de920027 und http://www.gedenkportal-korbach.de/71-80.html, alle Links zuletzt abgerufen am 07.08.2023; Mitteilung von Johannes Grötecke, Bad Wildungen)

Indizes

Personen:

Jizchak, Sohn des Eli · Eli, Vater des Jizchak · Löwenstern, Elias · Löwenstern, Emil · Löwenstern, Goldine, geborene Goldschmidt · Goldschmidt, Goldine, verheiratete Löwenstern

Orte:

Affoldern · Bad Wildungen · Herbede · Korbach · Mühlbach · Theresienstadt · Treblinka

Sachbegriffe:

Kaufmannslehrlinge · Lehrlinge · Kaufmänner

Nachweise

Bearbeitung:

Andreas Schmidt (Wettenberg), 2023

Bildnachweise:

Fotos: Andreas Schmidt (Wettenberg), 2023

Fotos:

Zitierweise
„Löwenstern, Julius (1920) – Bad Wildungen“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/19869> (Stand: 19.3.2024)