Jüdische Grabstätten
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Levit, Olga, geborene Friedland (1907) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof
- Grab Nr. 5c-01, Marburg, Alter Jüdischer Friedhof, Gemarkung Marburg
- Äußere Merkmale ↑
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Material:
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Platzierung:
stehend
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Beschreibung:
Der Grabstein hat die Form einer abgebrochenen Säule auf achteckigem Sockel.
- Inschrift ↑
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Sprache der Vorderseite:
deutsch
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Sprache der Rückseite:
hebräisch
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Übertragung:
Text Vorderseite (Deutsche Inschrift:)
Olga Lewitt
geb. Friedland
geb. d. 2. Januar 1881,
gest. d. 7. November 1907.
Rückseite אלון בכות
אלי בעל נעריה
יחד עם הוריה
כי נקטף עץ חייה
באביב ימי עלומיה
אליע אשת ה׳ רפאל לעוויט מבאקו
בת ר׳ משה מרדכי פרידלאנד מדווינסק
נולדה ביום א׳ ב׳ שבט תרמ״א ושבקה
חל״ח יום ה׳ ר״ח כסלו שנת חסרת לפ״ק ׃
תנצב״ה
(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
›Trauerweide‹
für den Gatten ihrer Jugend,
gemeinsam mit ihren Eltern,
denn gepflückt wurde ihr Lebensbaum
im Frühling ihrer Weltentage,
Elje, Gattin des Herrn Refael Lewitt aus Baku,
Tochter des Herrn Mosche Mordechai Friedland aus Dwinsk,
geboren am Tag 1, 2. Schwat 641, und ›sie ließ
das Leben wie alles Lebende‹ Tag 5, Neumond Kislev des Jahres „Sie fehlt“ (668) der kleinen Zählung.
Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.
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Zl 1: Gen 35,8
Zl 8f: Nach bBer 61b
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Bemerkungen:
Zl 1: „Trauerweide“, wörtlich: „Eiche des Weinens“, nach Genesis 35,8: „Und es starb Deborah, die Amme Rebekah’s, und wurde begraben unterhalb Bet-El, unter der Eiche, und man nannte ihren Namen: Allon Bachut (Eiche des Weinens)“ (Übersetzung Leopold Zunz).
Zl 7: „Dwinsk“ ist der russische Name der lettischen Stadt Daugavpils (deutsch Dünaburg).
Chronogramm in Zeile 9: Die Buchstaben der Jahreszahl wurden umgestellt und bekommen so die zusätzliche Bedeutung "sie fehlt" (oder "du fehlst").
Akrostichon in den Zeilen 2-3: אליע = Elje (durch größere Buchstaben in der Inschrift hervorgehoben).
- Verstorbene(r) ↑
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Personendetails:
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Anmerkungen:
Laut Grabstein:
Olga Lewitt geb. Friedland (Elje, Ehefrau des Herrn Refael aus Baku, Tochter des Herrn Mosche Mordechai aus Dwinsk), geboren am 02.01.1881, gestorben am 07.11.1907.
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Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur:
Olga Levit geb. Friedland, wohnhaft in Baku in Russland [heute Aserbaidschan];
geboren errechnet 1881/82 in Dünaburg in Russland [heute Daugavpils, russisch: Dwinsk, Lettland];
Eltern: Markus Friedland, Kaufmann, und Adele geb. Eliasberg, wohnhaft in Dünaburg;
verheiratet mit dem Kaufmann Rafael Levit;
gestorben am 07.11.1907 in der medizinischen Universitätsklinik Marburg im angegebenen Alter von 25 Jahren.
(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 162; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 915, Nr. 5696, Eintrag Nr. 391)
- Indizes ↑
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Personen:
Lewitt, Olga, geborene Friedland · Friedland, Olga, verheiratete Lewitt · Friedland, Olga, verheiratete Levit · Lewitt, Rafael · Levit, Rafael · Friedland, Markus · Friedland, Adele, geborene Eliasberg · Eliasberg, Adele, verheiratete Friedland · Elje, Tochter des Mosche Mordechai · Mosche Mordechai, Vater der Elje · Elje, Ehefrau des Mosche Mordechai · Mosche Mordechai, Ehemann der Elje
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Orte:
Baku · Baku (Aserbaidschan) · Daugavpils (Lettland) · Dwinsk (Lettland) · Dünaburg
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Sachbegriffe:
Kaufmänner · Säulen · Säulen, abgebrochene · Akrostichen · Chronogramme · Herren
- Nachweise ↑
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Bearbeitung:
Dr. Barbara Rumpf-Lehmann 2015, Nathanja Hüttenmeister 2021, Andreas Schmidt (Wettenberg) 2022
- Zitierweise ↑
- „Levit, Olga, geborene Friedland (1907) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/17944> (Stand: 10.6.2022)