Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Szepsmann, Edzia (1946) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof

Grab Nr. 07-22, Marburg, Alter Jüdischer Friedhof, Gemarkung Marburg
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Kalkstein

Platzierung:

stehend

Beschreibung:

Darstellung: gebrochene Rose.

Inschrift

Sprache der Rückseite:

deutsch, hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

 

Rückseite


פ״נ

אסתר בת גיטל שעפסמאן

נהרגה ביום כ״ב אדר ב׳ תש״ו

בת כ״ח שנה לימי חי׳

אחרי שנשתחררה מאושוויץ ומברגן בלזן

יהי זכרה ברוךְ

חבל על דאבדין

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ist begraben

Ester, Tochter der Gitel Schepsman (=Szepsman),

umgekommen am 22. Tag des Zweiten Adar 706

im Alter von 28 Jahren ihrer Lebenstage,

nachdem sie aus Auschwitz und Bergen-Belsen befreit worden war.

Es sei ihr Andenken gesegnet.

›Wehe über die, die verlorengehen.‹



(Deutsche Inschrift darunter:)

Edzia Szepsman

geb. in Radom Polen 18. April 1918

gest. in Marburg a/L. 25. März 1946

Ehemalige K.Z. Häftling aus

Auschwitz u. Bergen-Belsen.


-------------------------------------

Zl 7: bSan 111a

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Szepsmann, Edzia

    Geburtstag

    18.4.1918

    Sterbetag

    25.3.1946

    Geschlecht

    weiblich

    Familienstand

    ledig

    Herkunftsort

    Radom (Polen)

    Wohnort

    Marburg

    Sterbeort

    Marburg

    Beruf

    Schneiderin

Anmerkungen:

Laut Grabstein:

Edzia Szepsman (Ester, Tochter der Gitel), geboren am 18.04.1918 in Radom (Polen), umgekommen am 25.03.1946 in Marburg, ehemaliger KZ-Häftling in Auschwitz und Bergen-Belsen.

------------------------------------------------

Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur:

Edzia Szepsman war vermutlich über ein Auffanglager für Displaced Persons (DPs) nach Marburg gekommen. Ihr Tod wurde erst 1960 auf Anzeige des Oberbürgermeisters vom Standesamt Marburg beurkundet. Im entsprechenden Eintrag heißt es, dass die ledige Schneiderin Edzia Szepsmann, geboren am 18.04.1918 in Radom/Polen, wohnhaft in Marburg, Wilhelmstraße 13, am 25.03.1946 um 21:00 Uhr vor dem Hallenbad, Pilgrimstein 35, verstorben sei. Die hebräische Inschrift lässt einen gewaltsamen Tod vermuten.


(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 182; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 915, Nr. 5809, Eintrag Nr. 1108)

Indizes

Personen:

Ester, Tochter der Gitel · Gitel, Mutter der Ester

Orte:

Auschwitz · Bergen-Belsen · Marburg · Radom (Polen)

Sachbegriffe:

Deportierte · Konzentrationslager · Schneiderinnen · Rosen · Displaced Persons · DPs

Nachweise

Bearbeitung:

Dr. Barbara Rumpf-Lehmann 2015, Nathanja Hüttenmeister 2021, Andreas Schmidt (Wettenberg) 2022

Zitierweise
„Szepsmann, Edzia (1946) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/18106> (Stand: 19.6.2022)