Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Gans, Hirsch (1875) – Witzenhausen

Grab Nr. 215 → Lageplan (PDF), Witzenhausen, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Witzenhausen | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

69 x 82 x 14 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Zustand:

verwittert

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

der aufrechte Mann, Zwi, genannt

Hirsch, Sohn des Noah Gans, der

hochbetagt starb im Alter

von 86 Jahren, und er wurde zu Grabe gebracht

in Begleitung der fähigen Schützen,

die im Krieg gestanden haben.

Und es schossen (Salut) die Männer des Kriegervereins.

Er starb am Tage als [......]

zu ehren. Und er ging ein in seine Welt

am 25. Adar I,

und er wurde begraben am 27. desselben [5] 635 (= 2.3.1875).

Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Gans, Hirsch

    Geburtstag

    1789

    Sterbetag

    2.3.1875

    Geschlecht

    männlich

    Herkunftsort

    Witzenhausen

    Wohnort

    Witzenhausen

    Beruf

    Handelsmann

    Funktion

    Synagogendiener

Anmerkungen:

Hirsch Gans, Kriegsveteran, geboren in Witzenhausen, gestorben am 02.03.1875 im Alter von 86 Jahren, begraben in Begleitung des Kriegervereins.

Angaben ergänzt nach HHStAW, Abt. 365, Nr. 822 (Sterberegister Witzenhausen 1826-1894).

Hebräischer Name: Zwi, Sohn des Noah.

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Hirsch Gans, Handelsmann und Synagogendiener (1864-65) in Witzenhausen, geboren um 1788/90 (Angaben differieren). Er war ein Sohn des Noah Hirsch [Grabnummer 36] und seiner Frau Perla geb. Wolf (Wolff) [Grabnummer 34], die als Witwe mitsamt den Kindern den Familiennamen Gans annahm. Hirsch Gans heiratete am 17.06.1835 in Witzenhausen Friedericke geb. Katz [Grabnummer 214] aus Mollenfelde.

Wilhelm Eckhardt verfasste einen Bericht über die feierliche Beerdigung des "israelitischen Veterans aus den Freiheitskriegen" Hirsch Gans, an der der Kriegerverein teilnahm und bei der der aus Witzenhausen stammende Rabbiner Dr. Michael Silberstein aus Mühringen in Württemberg, der damals zufällig auf Besuch in Witzenhausen war, die Grabrede hielt. Dieser Bericht erschien am 16.09.1934 (!) im Witzenhäuser Kreisblatt und erregte bei den NS-Parteistellen heftigsten Unwillen, woraufhin die Zeitung am 04.10.1934 zu einer Entschuldigungserklärung gezwungen wurde.

(Alle Angaben dieses Abschnitts nach Albrecht Eckhardt und Herbert Reyer: Die jüdischen Gemeinden in Witzenhausen und Hebenshausen, Teil II: Die jüdischen Familien, Familienblätter und Namenslisten. Unveröffentlichtes Manuskript bei der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden)

Indizes

Personen:

Gans, Friedericke geborene Katz · Katz, Friedericke verheiratete Gans · Zwi, Sohn des Noah · Hirsch, Noah · Noah Hirsch · Gans, Perla geborene Wolf · Wolf, Perla verheiratete Gans · Hirsch, Perla geborene Wolf · Silberstein, Michael

Orte:

Mollenfelde · Mühringen (Württemberg) · Witzenhausen

Sachbegriffe:

Handelsmänner · Synagogendiener · Kriegsveteranen · Rabbiner · Kriegervereine

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner 2004, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2008

Bildnachweise:

Schwarz-Weiß-Aufnahme(n) aus dem Jahr 2004.

Fotos:

Zitierweise
„Gans, Hirsch (1875) – Witzenhausen“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/5215> (Stand: 5.6.2012)