Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Adler, Nathan (I) (1859) – Burghaun

Grab Nr. 388 → Lageplan (PDF), Burghaun, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Burghaun | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

62 x 90 x 11 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

einer, der unschuldige Hände hat und reinen Herzens ist,

seinem Nachbarn nichts Böses tat,

noch seinem Nächsten

Schande bereitete. Sein ganzes Streben war es,

die Lehre Gottes zu lernen und zu lehren.

Dies ist Herr Nathan, Sohn des Joseph Moses,

Vorbeter von hier. Er ging ein in seine Welt am

heiligen Schabbat, am 5. Nisan [5] 619

n.d.k.Z. (= 9.4.1859). Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Adler, Nathan (I)

    Sterbetag

    9.4.1859

    Geschlecht

    männlich

    Herkunftsort

    Burghaun

    Wohnort

    Burghaun

    Beruf

    Lehrer · Vorbeter

    Funktion

    Rabbiner

Anmerkungen:

Nathan Adler, Vorbeter in Burghaun, gestorben am 09.04.1859 im Alter von 69 Jahren.

Angaben ergänzt nach HHStAW, Abt. 365, Nr. 123 (Sterberegister Burghaun 1824-1861).

Hebräischer Name: Herr Nathan, Sohn des Joseph Moses.

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Der Verstorbene war der Sohn des Joseph Moses Adler [Grabnummer 158] und mit Sara geb. Kaufmann [Grabnummer 360] verheiratet. Aus der Ehe gingen 4 Kinder hervor. Er ist von 1836 bis 1852 als Lehrer der Religionsschule in Burghaun bezeugt und war dann noch bis 1854 Privatlehrer. 1852 wird er als Rabbiner in Burghaun genannt. (Sternberg-Siebert, Elisabeth: Jüdisches Leben im Hünfelder Land - Juden in Burghaun, Petersberg 2001, S. 81, 86 und 269)

In der 1828 angelegten und für einige Jahre fortgeführten Grundliste der Juden im Kreis Hünfeld (HStAM, Bestand 100, Nr. 7740) heißt es, dass der Lehrer Nathan Adler im Jahr 1788 geboren sei und dass er im Jahr 1815 seine ebenfalls 1788 geborene Frau Sara geheiratet habe. Zur Familie gehörten 4 Stiefkinder namens Strauß, die zwischen 1805 und 1811 geboren worden sein sollen, und 4 zwischen 1816 und 1823 geborene Kinder namens Adler. - Aus diesen Angaben läßt sich schließen, dass Sara in erster Ehe eine verheiratete Strauß gewesen war und ihr erster Mann zwischen 1811 und 1815 starb. Dieser erste Mann müßte Leib Strauß gewesen sein, der zunächst Leib Levi hieß und 1811/12 den Namen Strauß annahm (HStAM, Bestand 100, Nr. 7685, Bl. 44). Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei Grabnummer 77 (Jehuda, Sohn des Joseph ha-Levi, gestorben 1814) um den Grabstein des Leib Strauß.

Indizes

Personen:

Adler, Joseph Moses · Nathan, Sohn des Joseph Moses (= Nathan Adler (I), Burghaun) · Adler, Sara geborene Kaufmann · Strauß, Sara geborene Kaufmann · Kaufmann, Sara verheiratete Strauß und Adler · Strauß, Leib · Levi, Leib · Leib Levi · Jehuda, Sohn des Joseph ha-Levi · Joseph ha-Levi, Vater des Jehuda

Orte:

Burghaun

Sachbegriffe:

Lehrer · Vorbeter · Rabbiner · Herren

Nachweise

Bearbeitung:

F. Wiesner 1986 und Christa Wiesner 2003, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL)

Bildnachweise:

Archivnummern des/der Fotos nicht erfasst.

Fotos:

Zitierweise
„Adler, Nathan (I) (1859) – Burghaun“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/3746> (Stand: 5.6.2012)