Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Kayser, Assur (1846) – Witzenhausen

Grab Nr. 89 → Lageplan (PDF), Witzenhausen, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Witzenhausen | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

85 x 110 x 9 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Beschreibung:

Die Inschrift ist erhaben ausgeführt. Die Anfangsbuchstaben der Zeilen 2-10 ergeben von oben nach unten gelesen den Namen Amschel Kaiser (= Akrostichon).

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

Wohl ihm!, denn er wandelte nicht auf dem Pfade der Sündigen.

Er handelte und wandelte in der Treue der Aufrichtigen.

Er hielt die Gebote ein und tat nichts Böses.

Er konnte beten wie ein erfahrener Greis und schön.

Die Nacht leuchtete wie der Tag beim Studium der Tora.

Er stand um Mitternacht auf und und dachte über sie nach bis zur Zeit des Gebetes.

Seine Hand öffnete er und von seinem Brot gab er den Armen.

Gottesfürchtig erschauderte er*, dies war für ihn das Wichtigste.

Ebenso war es ihm wichtig, daß seine Worte Wahrheit bringen. Und es ging ein in seine Welt

unser Lehrer, der Chawer Herr Anschel Kaiser. Er starb am 12.,

und er wurde begraben am Purimfest (= 14. Adar) [5] 606 n.d.k.Z. (= 10.3.1846). Und seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens, Amen.

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*Ps 119,120

Ausführung:

erhaben

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Kayser, Assur

    Geburtstag

    7.1765

    Sterbetag

    10.3.1846

    Geschlecht

    männlich

    Herkunftsort

    Witzenhausen

    Wohnort

    Witzenhausen

    Beruf

    Lehrer · Handelsmann · Viehhändler · Metzger · Bürger

    Funktion

    Toragelehrter · Gemeindevorsteher · Vorsteher

Anmerkungen:

Assur (Chawer Herr Anschel) Kayser, Lehrer und Toragelehrter, geboren in Witzenhausen, gestorben am 10.03.1846 im Alter von 80 Jahren und 8 Monaten.

Angaben ergänzt nach HHStAW, Abt. 365, Nr. 822 (Sterberegister Witzenhausen 1826-1894).

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Assur Kayser, auch patronymisch Assur Itzig, Handelsmann, Viehhändler und Metzger in Witzenhausen, zahlte seit 1794 Steuer, war seit dem 24.11.1810 Bürger der Stadt und seit 1838 Gemeindeältester. Er war der um 1762/65 (Angaben differieren) geborene Sohn des Isaak (Itzig) Kayser [Grabnummer 74] und der Sara geb. Ascher [Grabnummer 75] zu Witzenhausen. In erster Ehe war Assur Kayser mit Hanna geb. NN [Grabnummer 88], in zweiter Ehe seit etwa 1823 mit Süßchen geb. Kayser, verwitwete Oppenheim, [Grabnummer 138] verheiratet. Aus beiden Ehen gingen offenbar keine Kinder hervor. (Alle Angaben dieses Absatzes nach Albrecht Eckhardt und Herbert Reyer: Die jüdischen Gemeinden in Witzenhausen und Hebenshausen, Teil II: Die jüdischen Familien, Familienblätter und Namenslisten. Unveröffentlichtes Manuskript bei der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden)

Indizes

Personen:

Assur Itzig · Itzig, Assur · Kayser, Isaak (Itzig) · Kayser, Sara geborene Ascher · Ascher, Sara verheiratete Kayser · Kayser, Hanna geborene NN · Kayser, Süßchen geborene Kayser · Oppenheim, Süßchen geborene Kayser · Kayser, Süßchen verheiratete Oppenheim und Kayser

Orte:

Witzenhausen

Sachbegriffe:

Inschriften, erhabene · Akrostichen · Lehrer · Thoragelehrte · Handelsmänner · Viehhändler · Metzger · Bürger · Herren · Chawerim · Gemeindevorsteher · Vorsteher

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner 2004, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2008

Bildnachweise:

Schwarz-Weiß-Aufnahme(n) aus dem Jahr 2004.

Fotos:

Zitierweise
„Kayser, Assur (1846) – Witzenhausen“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/4445> (Stand: 6.5.2021)