Jüdische Grabstätten
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Weil, Meier (1860) – Großen-Buseck
- Grab Nr. GrB-B-16 → Lageplan (PDF), Großen-Buseck, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Großen-Buseck | Historisches Ortslexikon
- Äußere Merkmale ↑
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Material:
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Platzierung:
stehend
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Beschreibung:
Oben abgerundeter Grabstein, verziert mit Blumenelementen.
- Inschrift ↑
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Sprache der Vorderseite:
hebräisch
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Sprache der Rückseite:
deutsch
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Übertragung:
Text Vorderseite פ֗ נ֗
איש קדוש צדיק יסור עולם
לא אנס לו בל רז ונעלם
מקור מים חיים תורתו נובעת
והוסיף לקח ומוסר על אוון שומעת:
הבין שמועה והורה דעה
בכו וספדו כי שמשו שקעה
הֹ֗ מאיר ב ה֗ אפרים ווייל
ש֗ץ֗ ומלמד בק֗ק֗ גר֗ בוזעק
נפטר יום ג֗ כ֗ה֗ ניסן ונקבר
יום ה֗ כ֗ז֗ ניסן ת֗ר֗ך֗ לפ֗ק֗
ת֗ נ֗ צ֗ ב֗ ה֗:
(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ruht
ein heiliger, gerechter Mann, er geht fort in die Ewigkeit.
Nicht gab es Zwang für ihn, nicht Geheimnis, aber es verschwand
eine Quelle lebendigen Wassers, seine sprudelnde Weisung,
und er fügte hinzu Lehre und Belehrung ob der lauschenden (?) Sünde,
er verstand sich auf die Botschaft und lehrte Erkenntnis.
Weint und stimmt die Totenklage an, denn seine Sonne ist untergegangen.
Das ist Meir, der Sohn des Herrn Ephraim Weil,
Vorsänger und Lehrer in der Heiligen Gemeinde Gr(oßen-)Buseck.
Er starb am Dienstag, dem 25. Nissan, und wurde begraben
am Donnerstag, dem 27. Nissan 620 ndkZ. (= gest. 17.04.1860).
Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.
Rückseite (Deutsche Inschrift:)
Hier ruhet in Gott Meier
Weil Lehrer und Vorbeter in
Grossen Buseck: Geboren zu
Winzigheim im Elsass im
Jahr 5546 = 1789.
Gestorben im Jahr 5620 = 1860.
Ruhe seiner Asche:
-
Ausführung:
eingetieft
-
Bemerkungen:
Die hebräische Schrift ist unregelmäßig, zuweilen recht eng gesetzt, vor Zeile 8 und nach Zeile 12 sind Linien gezogen, deren Fixierungspunkte noch deutlich sichtbar sind. In der ersten und letzten Zeile Punkte zwischen den Buchstaben. Der Text ist auf diesem Friedhof ungewöhnlich. Zum Textformular vgl. auch Stein GrB-B-18. In der deutschen Inschrift sind die beiden Jahreszahlen seiner Geburt nicht zueinander passend; das Jahr 5546 nach jüdischem Kalender entspräche 1785 oder 1786.
- Verstorbene(r) ↑
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Personendetails:
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- Weil, Meier
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Geburtstag
um 1789-1790
Sterbetag
17.4.1860
Geschlecht
männlich
Familienstand
verheiratet
Herkunftsort
Wohnort
Sterbeort
Beruf
-
-
Anmerkungen:
Meier (Mayer) Weil war zunächst 1826 in Lang-Göns und dann in Großen-Buseck israelitischer Religions- und Elementarlehrer. Er stammte laut Inschrift aus Winzigheim im Elsass, laut archivischer Überlieferung aber aus Winzenheim bei Straßburg [heute Wintzenheim] und starb am 17.04.1860 in Großen-Buseck im angegebenen Alter von 70 Jahren.
Am 05.04.1827 heiratete er in Gießen Made/Malchen, geborene Meyer, Tochter des Zadok Meyer, aus Lang-Göns.
Das Ehepaar hatte fünf gemeinsame Kinder:
- Ephraim, wohl vorehelich (20.5.1826-unbekannt)
- Elisa (24.5.1828-9.7.1838)
- Adelheid (28.2.1831-8.11.1861)
- Zadock (14.12.1833-11.4.1840)
- Leopold (10.6.1836-unbekannt).
Müller, Hanno: Juden im Busecker Tal, Bd. 1: Familien, Fernwald-Steinbach 2013, S. 149.
Damrath, Friedrich; Schmidt, Andreas: Juden im Busecker Tal, Bd. 2: Grabsteine und Inschriften, Fernwald-Steinbach 2013, S. 306.
Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 28 B, Nr. 349, fol. 308. - Indizes ↑
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Personen:
Weil, Made, geborene Meyer · Weil, Malchen, geborene Meyer · Meyer, Made, verheiratete Weil · Meyer, Malchen, verheiratete Weil · Weil, Ephraim · Weil, Elisa · Weil, Adelheid · Weil, Zadock · Weil, Leopold · Meir, Sohn des Ephraim · Ephraim, Vater des Meir · Meyer, Zadok
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Orte:
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Sachbegriffe:
- Nachweise ↑
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Bearbeitung:
Hanno Müller, Friedrich Damrath und Andreas Schmidt, 2013/2021
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Bildnachweise:
Aufnahmen: Andreas Schmidt (Wettenberg), 2012
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Fotos:
- Vorderseite, Aufnahme 2012 〈= Grossen-Buseck-B-016_V〉
- Rückseite, Aufnahme 2012 〈= Grossen-Buseck-B-016_R〉
- Zitierweise ↑
- „Weil, Meier (1860) – Großen-Buseck“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/18791> (Stand: 25.6.2021)