Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Frankenthal, Ida, geborene Bachenheimer (1943) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof

Grab Nr. 06-14a, Marburg, Alter Jüdischer Friedhof, Gemarkung Marburg
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Granit

Platzierung:

liegend

Beschreibung:

Gedenktafel neben dem Grabstein 06-14 des Ehemannes.

Sonstiges:

Der Stein 06-14 und die Gedenktafel 06-14a der Eheleute Ida und David Frankenthal befinden sich in einer gemeinsamen Grabeinfassung.

Inschrift

Sprache der Rückseite:

deutsch, hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

 

Rückseite


לזכר אמנו היקרה והנאמנה

יוכבד בת צבי הלוי פרנקנטל הי״ד

שנספתה בנחנה סוביבור ביום

ד׳ ניסן תש״ג לפ״ק

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Zum Andenken an unsere teure und getreue Mutter,

Jochewed, Tochter des Zwi Halevi(,) Frankental, Gott möge ihr Blut rächen,

die umgekommen ist im Lager Sobibor am

4. Nissan 703 der kleinen Zählung.


(Deutsche Inschrift darunter:)

ZUM ANDENKEN AN UNSRE LIEBE MUTTER

IDA FRANKENTHAL GEB. BACHENHEIMER

UMGEKOMMEN IM KZ-LAGER SOBIBOR

IM APRIL 1943.

Bemerkungen:

Laut deutscher Inschrift kam Ida Frankenthal im April 1943 ums Leben, das in der hebräischen Inschrift angegebene Datum entspricht dem 9. April 1943.

Der Steinmetz hatte keinerlei Erfahrung im Umgang mit den hebräischen Buchstaben und wählte häufiger die falschen Lettern. Die Inschrift wurde hier wiedergegeben wie sie sein sollte, die wichtigsten Fehler sind unten angemerkt.

Zl 2: יוכבו statt יוכבד.

Zl 2: Der Ehename Frankental wurde hier hinter den Vatersnamen gesetzt.

Zl 3: שנםפחה במחבה statt שנספתה במחנה.

Zl 4: חש״ב? statt תש״ג.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Frankenthal, Ida, geborene Bachenheimer

    Geburtstag

    3.11.1885

    Sterbetag

    9.4.1943

    Geschlecht

    weiblich

    Familienstand

    verwitwet

    Herkunftsort

    Hallenberg

    Sterbeort

    Sobibor

Anmerkungen:

Laut Gedenktafel:

Ida Frankenthal geb. Bachenheimer (Jochewed, Tochter des Zwi ha-Levi), Mutter, umgekommen im KZ Sobibor am 09.04.1943.

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Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur:

Ida Frankenthal geb. Bachenheimer, Witwe;

geboren am 03.11.1885 in Hallenberg;

Eltern: Hirsch Bachenheimer und Emilie geb. Stessmann, wohnhaft in Hallenberg;

heiratete David Frankenthal [Marburg, Stein Nr. 06-14];

emigrierte 1940 in die Niederlande und wurde am 06.04.1943 vom Sammellager Westerbork ins Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo sie am 09.04.1943 ermordet wurde.


(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 167; https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de868005, zuletzt abgerufen am 12.06.2022; https://www.geni.com/people/Ida-Frankenthal/6000000001646367367, zuletzt abgerufen am 12.06.2022)

Indizes

Personen:

Bachenheimer, Ida, verheiratete Frankenthal · Frankenthal, David · Jochewed, Tochter des Zwi ha-Levi · Zwi ha-Levi, Vater der Jochewed · Bachenheimer, Hirsch · Bachenheimer, Emilie, geborene Stessmann · Stessmann, Emilie, verheiratete Bachenheimer

Orte:

Hallenberg · Westerbork (Sammellager)

Sachbegriffe:

Deportierte · Konzentrationslager · Gedenktafeln · Doppelgräber · Ermordete

Nachweise

Bearbeitung:

Dr. Barbara Rumpf-Lehmann 2015, Nathanja Hüttenmeister 2021, Andreas Schmidt (Wettenberg) 2022

Zitierweise
„Frankenthal, Ida, geborene Bachenheimer (1943) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/17984> (Stand: 12.6.2022)