Jüdische Grabstätten
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Strauß, Koppel (1917) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof
- Grab Nr. 06-39, Marburg, Alter Jüdischer Friedhof, Gemarkung Marburg
- Äußere Merkmale ↑
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Material:
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Platzierung:
stehend
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Beschreibung:
Heute ist nur noch der Sockel des Grabsteins erhalten. Einen früheren Zustand zeigt ein Foto aus dem Jahr 1991 im Bildarchiv Foto Marburg.
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Sonstiges:
Die Steine 06-38 und 06-39 der Eheleute Johanna und Koppel Strauß stehen in einer gemeinsamen Grabeinfassung.
- Inschrift ↑
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Sprache der Rückseite:
hebräisch
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Übertragung:
Text Vorderseite Rückseite פ״נ
הח״ר ישראל בן ברוך שטרויס
אשר היה אחד ממנהיגי קהלתנו
כשלושים שנה הלך לעולמו
שבע ימים בן פ״ו שנה כ״ט אייר
תרע״ז לפ״ק
ימי חייו הלך בתמתו
שמח לשקוד על צרכי עדתו
רחש לבו לעבודתו
את ביתו צוה לשמור מצותו
לעשות משפטו וצדקתו
(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Hier ist begraben
der toragelehrte Herr Israel, Sohn des Baruch Strauss,
welcher einer der Leiter unserer Gemeinde war
an die dreißig Jahre lang, ›er ging hin in seine Welt‹
›satt an Tagen‹ im Alter von 86 Jahren 29. Ijar
677 der kleinen Zählung.
Sein Lebtag lang wandelte er in seiner Lauterkeit,
freute sich, zu wachen über die Bedürfnisse seiner Gemeinschaft,
›sein Herz wallte‹ zu seinem Werk,
seinem Haus befahl er, seine Gebote zu wahren,
sein Recht und seine Gerechtigkeit auszuführen.
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Zl 4: Koh 12,5
Zl 5: Gen 35,29
Zl 9: Ps 45,2
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Bemerkungen:
Die Lesung der heute verlorenen Inschrift erfolgte anhand eines Fotos aus dem Jahr 1991 im Bildarchiv Foto Marburg.
Akrostichon in den Zeilen 7-11: ישראל = Israel.
- Verstorbene(r) ↑
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Personendetails:
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- Strauß, Koppel
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Geburtstag
2.1.1831
Sterbetag
21.5.1917
Geschlecht
männlich
Familienstand
verheiratet
Herkunftsort
Wohnort
Sterbeort
Beruf
Funktion
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Anmerkungen:
Laut Grabstein:
Der toragelehrte Herr Israel, Sohn des Baruch Strauss, an die 30 Jahre einer der Gemeindevorsteher, gestorben am 21.05.1917, 86 Jahre alt.
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Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur:
Koppel Strauss, Handelsmann/Kaufmann, zunächst in Amöneburg, zuletzt in Marburg;
geboren am 02.01.1831 in Amöneburg;
Eltern: Baruch Strauss, Handelsmann/Kaufmann, und Frommet geb. Katz, wohnhaft in Amöneburg;
heiratete am 13.11.1855 religiös in Kirchhain Johanna (Hannchen) geb. Kann [Marburg, Stein Nr. 06-38];
gestorben am 21.05.1917 in Marburg im angegebenen Alter von 86 Jahren.
In Marburg beerdigter Sohn: Salomon Strauss [Marburg, Stein Nr. 06-37]. Zudem existiert eine Gedenkinschrift für den 1942 deportierten und ermordeten Sohn Isaak Strauss [siehe Marburg, Stein Nr. 07-20].
(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 173; Händler-Lachmann, Barbara/Werther, Thomas: „Vergessene Geschäfte – verlorene Geschichte“. Jüdisches Wirtschaftsleben in Marburg und seine Vernichtung im Nationalsozialismus, S. 246-250, mit weiteren Angaben; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 915, Nr. 5708, Eintrag Nr. 291; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 365, Nr. 49 und 50)
- Indizes ↑
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Personen:
Strauss, Johanna, geborene Kann · Kann, Johanna, verheiratete Strauss · Strauss, Hannchen, geborene Kann · Kann, Hannchen, verheiratete Strauss · Strauss, Baruch · Strauss, Salomon · Strauss, Frommet, geborene Katz · Katz, Frommet, verheiratete Strauss · Israel, Sohn des Baruch · Baruch, Vater des Israel · Strauss, Isaak
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Orte:
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Sachbegriffe:
Gemeindevorsteher · Kaufmänner · Doppelgräber · Herren · Vorsteher · Handelsmänner
- Nachweise ↑
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Bearbeitung:
Dr. Barbara Rumpf-Lehmann 2015, Nathanja Hüttenmeister 2021
- Zitierweise ↑
- „Strauß, Koppel (1917) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/18065> (Stand: 19.6.2022)