Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Bensew, Juda (1856); Bensew, Fradchen (1856) – Binsförth

Grab Nr. 187 → Lageplan (PDF), Binsförth, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Binsförth | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

57 x 80 x 10 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruhen

Jehuda und auch Fradchen,

beide Kinder von Chajim,

Sohn des B., Malsfeld.

Sie starben zur selben

Stunde am Donnerstag, den 18.

Elul [5] 616

n.d.k.Z. (= 18.9.1856). Ihre Seelen seien eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Bensew, Juda

    Geburtstag

    3.1853

    Sterbetag

    18.9.1856

    Geschlecht

    männlich

    Herkunftsort

    Malsfeld

    Wohnort

    Malsfeld

  2. Bensew, Fradchen

    Geburtstag

    1850

    Sterbetag

    18.9.1856

    Geschlecht

    weiblich

    Herkunftsort

    Malsfeld

    Wohnort

    Malsfeld

Anmerkungen:

1) Juda Bensew aus Malsfeld, gestorben am 18.09.1856 im Alter von 3 Jahren und 6 Monaten, und

2) Fradchen Bensew aus Malsfeld, gestorben "zur selben Strunde" am 18.09.1856 im Alter von 6 Jahren,

Kinder des Heinemann Bensew (Chajim, Sohn des B.[enjamin]) [Grabnummer 1] und der Malke geborene Goldberg.

Angaben ergänzt nach HHStAW, Abt. 365, Nr. 70 (Sterberegister Beiseförth mit Binsförth, Malsfeld und Neumorschen 1852-1891).

Hebräische Namen:

1) Jehuda, Sohn des Chajim

2) Fradchen, Tochter des Chajim.

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Zum Tod der Kinder heißt es im Vorwort zum Verzeichnis der Grabinschriften des Friedhofs Binsförth aus dem Jahr 1938 (HHStAW, Abt. 365, Nr. 72, Seite 2), verfasst von Baruch Wormser aus Grebenstein, wohnhaft in Kassel, wörtlich: "Es ist als besondere Begebenheit, von der die Steine erzählen, zu erwähnen, dass die Kinder Juda und Fradchen Bensew [...] im Jahre 1856 von ihrem eigenen Vater, einem besonders gottesfürchtigen und gelehrten Manne Heinemann (gen. Chajim) Bensew der ihnen versehentlich statt einer Arznei ein Gift reichte, vergiftet worden sind. Chajim Bensew, gegen den das Gerichtsverfahren durch den damaligen Kurfürsten ohne weiteres niedergeschlagen wurde, nächtigte jahrelang auf steinernem Boden und verbrachte seine Tage meist mit Fasten und Studium der heil. Lehre. [...] Näheres hierüber berichtet eine Erzählung von Judäus einem anonymen Verfasser."

Indizes

Personen:

Jehuda, Sohn des Chajim · Fradchen Tochter des Chajim · Bensew, Heinemann · Bensew, Malke geborene Goldberg · Goldberg, Malke verheiratete Bensew · Chajim, Sohn des Benjamin · Wormser, Baruch

Orte:

Grebenstein · Kassel · Malsfeld

Sachbegriffe:

Unglücksfälle · Vergiftungen

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner 1998, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2009

Bildnachweise:

VS: B 22.216/25.

Fotos:

Zitierweise
„Bensew, Juda (1856); Bensew, Fradchen (1856) – Binsförth“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/1189> (Stand: 5.6.2012)