Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Speier, Mich(a)el (I) (1831) – Burghaun

Grab Nr. 79 → Lageplan (PDF), Burghaun, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Burghaun | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

62 x 95 x 13 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

Jechiel,

Sohn des Chawer, Herr

Joseph ha-Levi

von hier. Er starb und wurde begraben am 17. Kislev

[5] 592 n.d.k.Z. (= 22.11.1831).

Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Speier, Mich(a)el (I)

    Sterbetag

    22.11.1831

    Geschlecht

    männlich

    Wohnort

    Burghaun

    Beruf

    Kreisvorsteher

    Funktion

    Vorgänger der Landjudenschaft

Anmerkungen:

Michel Speier aus Burghaun, gestorben am 22.11.1831 im Alter von 65 Jahren.

Angaben ergänzt nach HHStAW, Abt. 365, Nr. 123 (Sterberegister Burghaun 1824-1861).

Hebräischer Name: Jechiel, Sohn des Chawer Herr Joseph ha-Levi.

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Möglicherweise handelt es sich bei Grabnummer 75 (Joseph, Sohn des Menachem Jakob ha-Levi) um den Vater des Michel Speier.

Aus einem Verzeichnis von Januar 1812, in dem die früheren und die neu angenommenen erblichen Familiennamen der Juden in Burghaun gegenübergestellt sind, geht hervor, dass der Verstorbene früher Michel Levi hieß und nun den Namen Speier führt (HStAM, Bestand 100, Nr. 7685, Bl. 44).

Michel Speier (auch Michel Levi Speier) soll nach der 1828 angelegten und einige Jahre fortgeführten Grundliste der Juden im Kreis Hünfeld (HStAM, Bestand 100, Nr. 7740) im Jahr 1764 geboren worden sein. Er war mindestens zweimal, vielleicht sogar dreimal verheiratet. Sicher belegte Ehefrauen sind:

1) Henna (Heni) [Grabnummer 143], die 1810 starb (so angegeben in HStAM, Protokolle II Eiterfeld Nr. 13, Band 11b, Beilage Nr. 66), und

2) Sara, die laut oben angegebener Grundliste 1779 geboren war und die er nach gleicher Quelle 1811 geheiratet haben soll.

Letztere zog, wie aus einem Bericht des Bürgermeisters und des Synagogenältesten zu Burghaun vom 30.05.1836 (HStAM, Bestand 180 Hünfeld, Nr. 100) hervorgeht, als Witwe im Jahr 1831 zunächst in ihren Geburtsort "Homburg im Großherzogtum Hessen" (wohl Homberg an der Ohm), begab sich dann aber anläßlich der Trauung ihrer Tochter mit Jakob (Jacob) Heinemann zu Ziegenhain dorthin, wo sie "einige Monate" vor Niederschrift des Berichts (also 1835/36) starb.

Eine weitere Ehefrau Michel Speiers könnte die schon 1799 verstorbene Edel, Frau des Michel S. zu Burghaun, [Grabnummer 73] gewesen sein.

Michel Speier wurde 1824 zum Kreisvorsteher gewählt und erscheint bereits 1819 als "Landjudenvorgänger", wohl einer früheren Bezeichnung für dieses Amt (Sternberg-Siebert, Elisabeth: Jüdisches Leben im Hünfelder Land - Juden in Burghaun, Petersberg 2001, S. 30).

Indizes

Personen:

Joseph, Sohn des Menachem Jakob ha-Levi · Menachem Jakob ha-Levi, Vater des Joseph · Jechiel, Sohn des Joseph ha-Levi (= Mich(a)el Speier (I), Burghaun) · Joseph ha-Levi, Vater des Mich(a)el Speier (I) · Levi, Michel (= Mich(a)el Speier (I), Burghaun) · Michel Levi (= Mich(a)el Speier (I), Burghaun) · Speier, Henna geborene NN · Heni, Frau des Michel · Speier, Sara geborene NN · Heinemann, Jakob · Heinemann, NN geborene Speier · Speier, NN verheiratete Heinemann · Edel, Frau des Michel S. · Michel S., Ehemann der Edel

Orte:

Burghaun · Homberg (Ohm) · Ziegenhain

Sachbegriffe:

Kreisvorsteher · Landjudenvorgänger · Chawerim · Herren · Vorgänger

Nachweise

Bearbeitung:

F. Wiesner 1986 und Christa Wiesner 2003, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL)

Bildnachweise:

Archivnummern des/der Fotos nicht erfasst.

Fotos:

Zitierweise
„Speier, Mich(a)el (I) (1831) – Burghaun“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/3268> (Stand: 5.6.2012)