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Vielbrunn, Kriegsgefangenenlager im Schulgebäude von Vielbrunn

Vielbrunn, Gemeinde Michelstadt, Odenwaldkreis | Historisches Ortslexikon
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Wirtschaft

Subkategorie:

Zwangsarbeit 

Nutzungsgeschichte

Objektbeschreibung:

Das Schulhaus von Vielbrunn wurde 1871 errichtet und befand sich am Schulweg. Ab dem Tag der Einrichtung des Kriegsgefangenenlagers am 1. Oktober 1944 soll zugleich der Unterricht für die Vielbrunner Schülerschaft ausgefallen sein.

Beschreibung:

In dem Schulgebäude von Vielbrunn befand sich ab Oktober 1944 ein Kriegsgefangenenlager für Personen aus der Sowjetunion. Die sowjetischen Kriegsgefangenen mussten u.a. Zwangsarbeit leisten und wurden zum Beispiel bei der Verladung von Munition am Südbahnhof von Michelstadt eingesetzt. Dort kamen im Dezember 1944 mehrere Kriegsgefangene bei einer Explosion ums Leben. Die Namen der Toten und der Tathergang wird im Odenwälder Jahrbuch „gelurt 2014“ geschildert und dabei die Frage aufgeworfen, ob es sich bei der Explosion um ein Unglück oder einen Sabotageakt gehandelt hat.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

1. Oktober 1944

Indizes

Orte:

Vielbrunn

Sachbegriffe:

Wirtschaft · Zwangsarbeit

Nachweise

Literatur:

  • Diersch, Brigitte: Munitionsexplosion in Michelstadt am Südbahnhof. Unfall oder Sabotage?, in: Odenwälder Jahrbuch „gelurt“ 2014.
  • Allmann, Peter: 1000 Jahre Vielbrunn, 1012-2012. Michelstadt (Rathaus- und Museumsreihe Bd. 25) 2012.
Zitierweise
„Vielbrunn, Kriegsgefangenenlager im Schulgebäude von Vielbrunn“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/3365> (Stand: 16.9.2022)