Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
Gießen, Neurologisch-psychiatrische Beobachtungsstation der Waffen-SS, Landesheil- und Pflegeanstalt
- Gießen, Gemeinde Gießen, Landkreis Gießen
In der NS-Zeit: Licher Straße 106 - Klassifikation ↑
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Kategorie:
Parteiorganisationen
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Subkategorie:
- Nutzungsgeschichte ↑
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Objektbeschreibung:
Laut Akten vom Dezember bis 15. März 1945 befand sich im östlichen Teil des Anstaltsgeländes sowie im angrenzenden Waldgebiet ein Barackenlager der „Führernachwuchsabteilung im Sanitätsdienst der Waffen-SS“. Dabei handelte es sich um eine neurologisch-psychiatrische Beobachtungsstation.
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Beschreibung:
Am 1. Juli 1940 nahm in Gießen die Neurologisch-psychatrische Beobachtungsstation der Waffen-SS ihre Arbeit auf. Hier wurden Angehörige der Waffen-SS „therapiert“ oder „entsorgt“, die in Folge ihrer Teilnahme an Massenerschießungen und -tötungen an psychischen Problemen litten. Die Einrichtung verfügte über 150 Betten. Insgesamt wurden hier vermutlich rund 5.000 Männer behandelt. Bevor die Männer in die Psychiatrie eingewiesen wurden, erfolgte ihre Entlassung aus der SS. Sie galten nun also als geisteskranke Zivilisten. Die psychiatrische Einrichtung war dem SS-Sanitätsamt unterstellt.
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Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):
1.7.1940
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Weitere Nutzungen des Objekts:
- Indizes ↑
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Orte:
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Sachbegriffe:
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Gießen, Neurologisch-psychiatrische Beobachtungsstation der Waffen-SS, Landesheil- und Pflegeanstalt“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/2868> (Stand: 2.12.2022)