Jüdische Grabstätten
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Oppenheim, Süßkind (1736) – Reichensachsen
- Grab Nr. 25 → Lageplan (PDF), Reichensachsen, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Reichensachsen | Historisches Ortslexikon
- Äußere Merkmale ↑
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Material:
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Größe:
78 x 137 x 12 cm (B x H x T)
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Platzierung:
stehend
- Inschrift ↑
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Sprache der Vorderseite:
hebräisch
-
Sprache der Rückseite:
hebräisch
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Übertragung:
Text Vorderseite (Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Unter diesem
Stein und Denkmal
ruht (einer, der im Lehrhaus) großartige
Disputationen führte
über Halachafragen
des Abbayeh und Rabba. Er leitete
die Gemeinde mit Geduld (wörtl.: Ruhe) und Liebe.
In wohltätigen Werken
sah er Nächstenliebe.
Das ist der Vornehme und Torakundige,
der Gemeindevorsteher Morenu ha-Raw Rabbi Schneuer,
Sohn des Herrn Samuel sel. A.
Er wurde ins himmlische Gewölbe abberufen,
und er starb am Montag, am Rüsttag
des Nisan [5] 496 (?) n.d.k.Z. (= 12.3.1736 ?).
Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.
Rückseite (Übersetzung der hebräischen Inschrift:)
Denkmal des Vornehmen, des Vorstehers
der Landjudenschaft,
des ehrwürdigen Morenu ha-Raw Rabbi Schneuer,
Süßkind Oppenheim
sel. A. aus Worms
- Verstorbene(r) ↑
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Personendetails:
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- Oppenheim, Süßkind
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Sterbetag
12.3.1736
Geschlecht
männlich
Herkunftsort
Wohnort
Beruf
Landschreiber · Rechnungsprüfer
Funktion
Rabbiner · Torakundiger · Gemeindevorsteher · Vorsteher · Vorsteher der Landjudenschaft · Einnehmer der Landjudenschaft · Einnehmer der Landjudenschaft · Synagogenpedell
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Anmerkungen:
Morenu ha-Raw Rabbi Süßkind Oppenheim bzw. Schneuer, Sohn des Herrn Samuel sel. A. aus Worms, Torakundiger, Gemeindevorsteher und Vorsteher der Landjudenschaft, gestorben am 12.03.1736 (unsicher, vgl. unten).
Der Verstorbene war ein Sohn des 1679 in Worms verstorbenen Samuel Sanwel Oppenheim und ein Schüler des Landesrabbiners R. Mordechai Süßkind (aus) Rotenburg. Er war vor 1680 Landschreiber der hessen-kasselischen Landjudenschaft, wird 1682 als Süßke Oppenheim in Reichensachsen genannt, war im gleichen Jahr Pedell, 1690 dann Einnehmer, 1698 Vorsteher, 1701 Rechnungsprüfer und 1706 wiederum Vorsteher der Landjudenschaft. Er soll - abweichend zur Lesung der Inschrift - im Jahr 1709 verstorben sein. Seine Ehefrau unbekannten Vornamens war die Tochter eines Süßel, wohl zu Reichensachsen, der 1686 als Schwiegervater Süßkind Oppenheims genannt wird. Aus der Ehe sind zwei Söhne bekannt: 1. Ruben Oppenheim, der 1716 in Reichensachsen lebte, und 2. Jechiel genannt Michel Oppenheim, der 1704 bis Ende der 1740er Jahre Landschreiber der Judenschaft war, 1720 bis 1740 in Eschwege und danach in Kassel lebte und in den Jahren 1723/24 in Kassel das Konstitutenbuch der hessen-kasselischen Landjudenschaft und andere Schriftstücke für die Regierung ins Deutsche übersetzte. (Alle Angaben dieses Absatzes nach Daniel J. Cohen: Die Landjudenschaften in Deutschland als Organe jüdischer Selbstverwaltung von der frühen Neuzeit bis ins neunzehnte Jahrhundert, Band 1, Jerusalem 1996, S. 457-459).
- Indizes ↑
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Personen:
Schneuer, Sohn des Samuel · Oppenheim, Samuel · Süßkind, Mordechai · Süßel · Oppenheim, Ruben · Oppenheim, Michel · Oppenheim, Jechiel genannt Michel
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Orte:
Eschwege · Kassel · Reichensachsen · Rotenburg a. d. Fulda · Worms
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Sachbegriffe:
Rabbiner · Thorakundige · Gemeindevorsteher · Vorsteher · Landjudenschaft, Vorsteher · Morenu ha-Raw · Herren · Landjudenschaft, Vorsteher · Landesrabbiner · Landschreiber · Landjudenschaft, Einnehmer · Landjudenschaft, Einnehmer · Pedelle · Rechnungsprüfer
- Nachweise ↑
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Bearbeitung:
Christa Wiesner 1999, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL) 2009
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Bildnachweise:
VS: 1/13 und 14 sowie 2/26.
RS: 1/15 und 1/33.
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Fotos:
- Vorderseite, Aufnahme 1996 〈= Reichensachsen-025_V〉
- Rückseite, Aufnahme 1996 〈= Reichensachsen-025_R〉
- Zitierweise ↑
- „Oppenheim, Süßkind (1736) – Reichensachsen“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/2838> (Stand: 9.2.2022)