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Grabdenkmäler

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Elisabeth Gräfin von Nassau 1389, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Die Tote war in der Kirche vor dem Martinsaltar bestattet.

Die Grabplatte1) gehört zu den Verlusten durch die Zerstörungen der Grablegen Anfang des 19. Jahrhunderts, doch ist glücklicherweise ihr Aussehen durch die Federzeichnung Heinrich Dors' von 1632 gesichert.

1) Winkelmann gibt die Lage auf der Erde an.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Klosterkirche

Merkmale

Datierung:

1. Februar 1389

Typ:

Grabplatte

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Beschreibung:

Nach der Zeichnung Dors handelte es sich um eine Figurengrabplatte mit der Abbildung der Verstorbenen als Ganzfigur in zeittypischem Gewand, den Kopf mit dem Schleier bedeckt. Ein Architekturrahmen aus Kielbogen und Fialentürmchen mit in den Zwickeln befindlichen Familienwappen umgab die Gestalt.2) Grabinschrift auf dem Plattenrand umlaufend.

2)#Vgl. Dors Abb. 35.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en) · männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Katzenelnbogen; Nassau.

Katzenelnbogen, Grafen; Nassau, Grafen

Dargestellte Personen:

Elisabeth Gräfin von Nassau.

Elisabeth war die Tochter des Grafen Adolf von Nassau-Wiesbaden und der Margaretha, Burggräfin zu Nürnberg.3) Seitdem 18. Juni 1361 war sie mit Diether VIII. von Katzenelnbogen verheiratet, dem Sohn Graf Johanns II. und der Elisabeth von Isenburg-Limburg.4)

3) Reg. Katz. I 43.

4) Ebd. 41; ebenso wie Graf Diethers zweite, 1404 verstorbene Ehefrau Anna von Nassau-Hadamar fand auch ihr Sohn Johann IV. (+ 1444) in Eberbach seine letzte Ruhe.

Sonstiges:

Nimmt man die Dorssche Überlieferung als zeichnerische Umsetzung des Originalzustandes um 1630/32 an, so wies die ursprüngliche Grabinschrift zum Teil Majuskelversalien auf. Dabei ist jedoch zu bedenken, daß Dors für die original verwendeten Buchstabentypen nicht unbedingt zuverlässig ist; so gab er Großbuchstaben teils auch in Kapitalisschrift wieder. Zugleich ist seine Zeichnung im Vergleich zu der auf Autopsie beruhenden Lesung des Gewährsmannes Bär ungenauer, der immerhin Kürzungen notierte, die Dors nicht kennzeichnete.

Inschrift

Umschrift:

Anno Domini M ccc lxxxix Kalen(dis) / Februarii Obiit D(omi)na Elisabeth de Nassowe quo(n)da(m) vxor D(omi)ni / Dyetherich Comitis de Katzenelbogen / cuius anima requiescat in pace Amen.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1389 an den Kalenden des Februar starb Frau Elisabeth von Nassau, einstige Ehefrau des Herrn Dietrich, Grafen von Katzenelnbogen, deren Seele in Frieden ruhe. Amen.

Kommentar:

Nach Dors und Bär.

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 155
  • Dors, Genealogia 126 Nr. 18 mit Abb. 35
  • Winkelmann, Hess. Chronic 1115 Nr. V
  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 79
  • Bär, Epitaphiensammlung fol. 1
  • Würdtwein, Epitaphienbuch 234
  • Wenck, Hess. Landesgesch. UB I, Grabschriften 275 Nr. XV
  • Aufhebungsprotokoll 19 Nr. VIII
  • Roth, Geschichtsquellen III 256
  • Beitr. Gesch. Erzstift 26
  • Roth, Nass. Epitaphienbuch 557 Nr. K
  • Reg. Katz. I Nr. 1878

Sachbegriffe:

Wappen · Frauen · Adlige · Grafen

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 117 f., Nr. 129.

Zitierweise
„Elisabeth Gräfin von Nassau 1389, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1860> (Stand: 4.10.2006)