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Grabdenkmäler

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Sebastian Felbaum 1549, Hirschhorn

Hirschhorn · Gem. Hirschhorn (Neckar) · Landkreis Bergstraße | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Hirschhorn

Gebäude / Areal:

Hirschhorn, Karmeliterkirche

Angaben zum Standort:

Die Platte steht heute an der Nordwand der Annakapelle.

Merkmale

Datierung:

1549

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

92.5 x 180 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

7,2 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Die Inschrift läuft auf dem Rand zwischen Linien um. Die Tagesdatierung ist im Feld unter der Jahresangabe angebracht. Darunter ist in einer Kielbogennische ein Kelch mit einer Hostie dargestellt, die ein eingeritztes Kreuz zeigt. Im unteren Teil des Feldes befindet sich die Inschrift einer Zweitverwendung. Der obere Rand der Platte ist verputzt, und die Buchstaben sind teilweise nachgezogen. Die untere Leiste und das Feld sind stark abgetreten.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Ordensangehörige · geistliche Personen

Dargestellte Personen:

Karmelitermönch und Priester Sebastian Felbaum.

Sebastian Felbaum ist von 1510-1512 und 1523 an der Universität Köln nachweisbar.2) Nach dem Tod des Priors Petrus Fabri von Biblis 1542 übernahm Sebastian als Lektor die Vertretung des Konvents. In dieser Zeit geriet das Kloster in eine schwierige Lage, da der lutherische Hans IX. von Hirschhorn die Visitation des Klosters durch den Provinzial Eberhard Billick verhinderte und sich der Einsetzung eines neuen Priors widersetzte. Außerdem untersagte er die Abhaltung katholischer Gottesdienste, verbot den Mönchen, den Ordenshabit zu tragen und neue Brüder in die Gemeinschaft aufzunehmen.3) So blieben nur noch drei Mönche in dem Kloster: der Lektor Sebastian Feibaum, der Prokurator Johannes Entzberger von Wimpfen und Petrus Caprius dictus Rauch, der die Stelle des Priors verwaltete.5) Sebastian starb 1549 und wurde im Chor der Karmeliterklosterkirche unterhalb des Grabmals für Hans V. von Hirschhorn und dessen Sohn Philipp begraben.6)

2) Lickteig, German Carmelites 464.

3) Milendunck, Historiae fol. 575r-v; vgl. Postina, Eberhard Billick 32.

5) Milendunck, Historiae fol. 575r-v; vgl. auch Einsingbach, Kdm. 248.

6) Milendunck, Historiae fol. 579r.

Inschrift

Umschrift:

An(n)o d(omi)ni · 1 · 5 · 4 9 · / Assu(m)ptio(n)is marie / Obiit · ve(nerabi)lis Pater · Sebastianus felbaum · de · / [Neut]zen · quo(n)dam · / lector · h(uius) · conue(n)t(us) · c(uius) a(n)i(m)a · req(ui)esc(a)t · i(n) · pace · /

Übersetzung:

Im Jahre des Herren 1549, an Maria Himmelfahrt (15. August), starb der ehrwürdige Vater Sebastian Felbaum aus ..., einst Lektor dieses Konvents, dessen Seele in Frieden ruhen möge.

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Bearbeitung:

Die Inschriften des Landkreises Bergstraße, gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 38), 1994, S. 96 f., Nr. 132.

Zitierweise
„Sebastian Felbaum 1549, Hirschhorn“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/476> (Stand: 23.3.2006)