Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

May, Nathan (1857) – Oberaula

Grab Nr. 154 → Lageplan (PDF), Oberaula, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Oberaula | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

65 x 142 x 9 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Zustand:

zerbrochen

Beschreibung:

Der Grabstein war zerbrochen und ist wieder zusammengefügt worden.

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Sprache der Rückseite:

deutsch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

ein redlicher und aufrichtiger Mann, der ehrwürdige Nathan, Sohn des

Chawer Moses Sofer (der Schreiber) ...

in Frieden und Geradheit ...

Er jagte nach Gerechtigkeit und ...

Von Jugend auf war er gottesfürchtig;

während seiner ganzen Krankheit ...

......

Er ging ein in seine Welt am Sonntag, den 28.

Schewat,

und er wurde begraben mit großer Ehre am 2. Adar

[5] 617nach der kleinen Zählung.

Seine Seele sei eingebunden (im Bunde des Lebens).

Rückseite

(Deutsche Inschrift:)

Hier ruht

Nathan May aus

Raboldzhausen

gest. 22. Febr. 1857

Er ruhe in Frieden.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. May, Nathan

    Geburtstag

    28.8.1804

    Sterbetag

    22.2.1857

    Geschlecht

    männlich

    Wohnort

    Raboldshausen

    Beruf

    Pergamentschreiber, Thoraschreiber

    Weitere Angaben

    Nathan May/Mai wurde am 28.8.1804 geboren. Er war ein Sohn des auf dem Grabstein mit dem Ehrentitel Chawer belegten Thora-Schreibers Moses May, welcher auch Moses Sofer (i.e. Schreiber) oder Moses Seckel genannt wurde, und dessen erster Ehefrau Eva. Nathan May heiratete am 19.12.1839 vor dem Justizamt Eiterfeld die 34jährige Eva (Hebe/Hewe) Löbenstein (Grab Nr. 145), Tochter des Simon Lewenstein/Löbenstein aus Buchenau. (HStAM, Protokolle II Eiterfeld Nr. 13, Band 14a, S. 220 f.) Diese verstarb in Raboldshausen am 5.7.1861. Das Ehepaar hatte zwei Kinder. Die Tochter Hannchen wurde am 7.7.1840 in Raboldshausen geboren. Das Geburtsregister Raboldshausen, welches hier unvollständig ist, nennt jedoch nur die Geburt des Sohnes Levi am 2.2.1846. (HHStAW Abt. 365 Nr. 902) Hannchen Mays Existenz ist jedoch durch den Traueintrag mit ihrem Vetter, dem Wirt und Metzger Heß Rosenstock, belegt. (HStAM, Protokolle II Buchenau Kr. Hünfeld Nr. 4, Geburten 1834 und Trauungen 1862 sowie http://www.lagis-hessen.de) Nathan May war Pergament- und Thoraschreiber wie sein Vater. Dies setzte voraus, dass er nicht nur in religiöser Hinsicht ein vorbildliches Leben führte. Letztlich war Nathan May aber wohl nicht so sehr mit der Herstellung neuer Thorarollen beschäftigt, da die Finanzkraft der umliegenden Gemeinden dies kaum gestattete, sondern führte wohl zusammen mit seinem Vater vor allem Reparaturen an den durch den intensiven Gebrauch schadhaft gewordenen Thorarollen der umliegenden Synagogengemeinden aus, wie Einträge in den Rechnungen der Synagogengemeinde Schwarzenborn andeuten, welche diese fast jährlich zu Moses Seckel (Moses May) zur Reparatur schickte. (HStAM Rechnungen III Schwarzenborn Nr. 1792) Nathan May starb in Raboldshausen am 22.2.1857 im Alter von 53 Jahren. Er wurde am 25.2.1857 in Oberaula beigesetzt. Seine Ehefrau Eva geb. Löbenstein starb in Raboldshausen am 2.8.1861 im Alter von 62 Jahren. (HHStAW Abt. 365 Nr. 701). (Barbara Greve, 2013)

Anmerkungen:

Eltern: Moses und Eva May

Ehefrau: Eva Löbenstein (Grab Nr. 145)

Schwiegervater: Simon Lewenstein/Löbenstein

Kinder: Hannchen May, Levi May

Indizes

Personen:

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Orte:

Buchenau · Eiterfeld · Raboldshausen · Schwarzenborn

Sachbegriffe:

Pergamentschreiber · Thoraschreiber · Metzger · Wirte

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner, 1982ff., bearbeitet von Bernd Vielsmeier, 2013

Bildnachweise:

Bildarchiv Foto Marburg: Vorderseite: B 2036/2 + B 3624/12; Rückseite: B 2030/7

Fotos:

Zitierweise
„May, Nathan (1857) – Oberaula“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/10695> (Stand: 1.7.2014)