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Grabdenkmäler

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Qalaqit 5. / 6. Jahrhundert?, Wiesbaden

Wiesbaden · Gem. Wiesbaden · Stadt Wiesbaden
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Wiesbaden

Gebäude / Areal:

Wiesbaden, Museum

Angaben zum Standort:

Aus dem Gräberfeld Schwalbacher Straße / Luisenstraße, 1873 gefunden.

Merkmale

Datierung:

5.-6. Jahrhundert (?)

Typ:

Grabstein

Material:

Kalkstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

42.5 x 44 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

3 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Kleiner Block mit dreizeiliger Inschrift zwischen Doppellinien, darunter Christogramm mit zwei Tauben, Alpha und Omega.

Der Stein gleicht äußerlich sehr stark denen des Eppo und der Runa; auch hier wurde der Name einer keltiberischen Bevölkerungsgruppe zugewiesen.2)


  1. Staab, Untersuchungen 24-27, Renkhoff, Wiesbaden im Mittelalter 2.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

Kind(er)

Dargestellte Personen:

Qalaqit.

Es dürfte sich um den germanischen Namen *Wala(h)wit3) handeln, bei dem der für Romanen fremde Laut w als q verschriftet wurde. Diesen romanischen Lautersatz (auch qu, gu, g) fand man vermehrt und früh im galloromanischen Bereich, am Hochrhein in der alten Raetoromania und vereinzelt auch im Rheinland.4)


  1. Vgl. zu den Bestandteilen des Namens Förstemann, Namenbuch I Sp. 1513 ff., 1562 ff.
  2. Lautersatz bestritten bei Reichert, Lexikon I 544, vgl. aber Haubrichs/Pfister "In Francia fui" 23 ff. Haubrichs, Saarbrücken, schloß Belege für dieses Phänomen östlich der Francia nicht aus und nannte als Beispiel Queidersbach (Lkr. Kaiserslautern) a. 976 Quideredesbach, zum Personennamen Qu(der(d, romanisiert aus W(der(d.
Inschrift

Umschrift:

HIC QVIESCI/T IN PACE QALAQIT / QVI VIXSET AN(NOS) X / A(LPHA) O(MEGA)

Übersetzung:

Hier ruht in Frieden Qalaqit, der 10 Jahre lebte.

Kommentar:

Inschrift neu rot ausgemalt.

Schrift:

Vorkarolingische Kapitalis

Nachweise

Literatur:

  • Wichtigste Belege (weitere Literatur bei Boppert): Becker, Die altchristl. Inschriften 181 Nr. 4
  • Kraus, Christl. Inschriften I 29 Nr. 51 Taf. VI 4
  • Le Blant, Nouveau Recueil Nr. 429
  • Reeb, Germanische Namen 46; CIL XIII Nr. 7602
  • Kutsch, Vor- und Frühgeschichte 80
  • Mattiaci 11 (Zeichnung)
  • Diehl, Inscript. lat. Nr. 3111 A adn
  • Schoppa, Völkerwanderungszeit 45 Nr. 170
  • Boppert, Die frühchristl. Inschriften 148f. (mit Abb.)
  • Schoppa, Aquae Mattiacae 109
  • Renkhoff, Wiesbaden im Mittelalter 3 Abb. 1b
  • Wolf, Kirchen in Wiesbaden 20 (Abb.).

Bearbeitung:

Die Inschriften der Stadt Wiesbaden. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees, unter Mitarbeit von Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 51), 2000, S. 8, Nr. 5.

Zitierweise
„Qalaqit 5. / 6. Jahrhundert?, Wiesbaden“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2102> (Stand: 11.4.2022)