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Grabdenkmäler

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Johann Ohlenschläger 1683, Königstein

Königstein im Taunus · Gem. Königstein im Taunus · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Königstein im Taunus

Gebäude / Areal:

Königstein, ehem. Alter Friedhof

Angaben zum Standort:

Steht heute im Freien gegenüber der Nordfassade der Kirche.

Merkmale

Datierung:

1683 o./u. 1686

Typ:

Grabkreuz

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

41 x 65 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

(A-C) 3,3-5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Grabkreuz des Johann Ohlenschläger. Kleeblattkreuz aus rotem Sandstein. Auf der Vorderseite befindet sich oben als Schmuckform eine halbe Blüte. Darunter ist auf dem Kreuzschaft und den -armen die Stifterinschrift (A) in sechs Zeilen eingehauen. Der Kreuzfuß trägt als Vanitassymbol einen halbreliefierten Totenschädel mit Gebein. Auf der Rückseite des Grabkreuzes ist in der Vierung ein schlichtes Kreuz mit dem Titulus (C), der auf einem kleinen querrechteckigen Schildchen steht, in eine Rundbogennische eingestellt; darüber steht mit dem in zwei Zeilen ausgeführten Sterbevermerk eine Fürbitte (B).

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Bürger

Dargestellte Personen:

Johannes Ohlenschläger war ein Sohn des Königsteiner Bürgers und Zöllners Wilhelm Ohlenschläger († 1640); er selbst war Bürger, Schöffe und Bierbrauer.2) Seine erste Ehe schloss er am 1. Oktober 1640 mit Margareta († 1644), Tochter des Johannes Limbach, zwei Kinder entstammen dieser Verbindung. Die zweite Ehe ging Ohlenschläger am 30. April 1646 mit der um 1623 in Königstein geborenen Maria († 1693), Tochter des Hieronymus Kremer und einer Elisabeth, ein; 13 Kinder sind nachzuweisen.


  1. Vgl. http://www.ahnenforschung-hessen.de/stammfolgen/ohlenschlaeger.html (Stand: 14.1.2015), auch zum Folgenden.

Sonstiges:

Die Kapitalis auf der Vorderseite ist ungleichmäßig ausgeführt; U und Z sind leicht nach rechts geneigt und mit einem schreibschriftlichen Duktus versehen, die Schrägschäfte des N geschwungen. Die Wörter auf der Rückseite des Kreuzes zeigen eine Mischung aus Klein- und Kapitalisbuchstaben, die, zeittypischen Gepflogenheiten folgend, unterschiedliche Größe und geschwungene Schäfte zeigen. Das Sterbedatum wurde nach Ohlenschlägers Tod in kleinen Buchstaben an den freigelassenen Platz in Inschrift (B) eingefügt. Die Datierung des Steines – er wurde entweder 1683 aufgestellt und 1686 mit dem Todestag fertiggestellt oder 1686 in ein oder zwei Aktionen errichtet bzw. fertiggestellt – hängt von der Beurteilung der Jahreszahl auf der Vorderseite ab, die freilich nicht ohne Zweifel vorgenommen werden kann.

Inschrift

Umschrift:

A AN͜NO 168[6]a) / HAT HERR IOHAN / OHLLENSCHLAGER / DISES

CREUTZ FUR / SICH MACHEN / LASSEN

B REquIESCAt IN P[A]CE

C I(ESUS) N(AZARENUS) R(EX) I(UDEORUM)1)


  1. Die letzte Ziffer möglicherweise ungelenk aus 3 zu einer 6 korrigiert, von der der Bogen erkennbar scheint – eine Beschädigung ist nicht auszuschließen, vgl. auch Abb.
  1. Joh 19,19.

Schrift:

Kapitalis (A–C), Humanistische Minuskel, barock überformt (B teilw.)

Nachweise

Literatur:

  • Foto in#Johann Ohlenschläger (Stand: 14.1.2015).

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 377.

Zitierweise
„Johann Ohlenschläger 1683, Königstein“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2552> (Stand: 20.3.2023)