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Grabdenkmäler

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Libmudis von Brey 1364, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Die einstige Grabstätte der Libmudis befand sich am Fenster vor dem Altar in der Dreifaltigkeitskapelle; heute ist sie im Kreuzgang an der Westwand aufgerichtet.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Klosterkirche

Merkmale

Datierung:

1364

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

114 x 210 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

8-8,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Ritzzeichnung der Verstorbenen unter einem Kielbogen. Bekleidet mit einem langen Untergewand, einem am Hals mit einer Kette geschlossenen Tasselmantel und dem auf die Schultern fallenden Schleier, hält die Verstorbene einen Rosenkranz in den über der Leibesmitte liegenden, nicht gefalteten Händen. Wappen fehlen. Im unteren Figurenbereich eine tief in die Steinoberfläche eingreifende Beschädigung, Verlust der rechten unteren Ecke, Oberfläche der rechten Randleiste beschädigt. Der Text beginnt in der unteren Plattenmitte und umläuft die Grabplatte.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Stand:

Adlige

Dargestellte Personen:

Libmudis von Brie.

Die Herkunft der Libmudis, Witwe des Ritters Reimbold von Rhens,1) bleibt im Dunkeln. 1361 und 1362 stiftete sie der Abtei Eberbach mehrere Äcker zu Brey2), die sie dem Kloster 1356 bereits geschenkt hatte.3) Ein Jahr später gab sie Eberbach ihr Hofgut zu Boppard, genannt Alt-Erbach, mit Haus und Garten zu einem Seelgerät unter Vorbehalt des lebenslangen Nießbrauches.4)

1) Er begegnet im Jahre 1345 anläßlich der Beschließung des Burgfriedens zu Dornberg, s. Reg. Katz. I Nr. 956 zu 1345 April 25. Im Zusammenhang mit den Grafen von Katzenelnbogen erscheint Reinbold von Rhens 1347, als der Kölner Erzbischof Walram versuchte, das der Kölner Kirche entfremdete Dorf Hausen in der Mainzer Erzdiözese zurückzugewinnen, vgl. ebd. Nr. 1003 zu 1347 Februar 15.

2) Lkr. Mayen-Koblenz.

3) Bär/Stoff, Eberbach III 100; vgl. auch HStAW 22/1023 zu 1361 Dezember 10; 22/1037 zu 1362 Dezember 8.

4) HStAW 22/1047 zu 1363 Mai 5. Sachverhalt auch bei Bär/Stoff, Eberbach III 105.

Inschrift

Umschrift:

[+ ANNO DOMIN]I · M · CCC · / LXIIII K[ALENDIS O]C[TOB(RIS)] · O(BIIT) · HONESTA · D(OMI)NA · LIBMUDIS · / DE · BRIE · RELICTA · / Q(UO)NDA(M) · REY(N)BOLDI · MILITIS [DE RENSE]

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1364, an den Kalenden des Oktober (1. Oktober) starb die ehrenhafte Frau Libmudis von Brie, einst Witwe des Reinbold, Ritters von Rhens.

Kommentar:

Ergänzt nach Helwich.

Schrift:

Gotische Majuskel

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 165
  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 83
  • Bär, Epitaphiensammlung fol. 2
  • Würdtwein, Epitaphienbuch 238
  • Nachlaß Habel o.S
  • Roth, Geschichtsquellen III 261
  • Beitr. Gesch. Erzstift 29
  • Kdm. 82 Nr. 18.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 92 f., Nr. 98.

Zitierweise
„Libmudis von Brey 1364, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1835> (Stand: 14.3.2006)