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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Johannes von Schönburg 1382, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Ehemals vor dem Altar in der Dreifaltigkeitskapelle neben dem Stein des Ritters Siegfrid von Dotzheim, heute in der Kirche an der Westwand.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Klosterkirche

Merkmale

Datierung:

1382 (August)

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

113 x 235.5 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

7 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Schlichte Platte mit eingeritztem Wappen im Bildfeld und auf dem Rand zwischen Linien umlaufender Grabinschrift. Im unteren Drittel stark abgewittert mit abgeplatzter Oberfläche und Beeinträchtigung der Schriftleiste.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Schönburg auf Wesel (Mittelschild begleitet von sechsstrahligem Stern im rechten Obereck).

Dargestellte Personen:

Edelknecht Johannes von Schönburg auf Wesel.

Helwich übermittelte ein Wappen mit weißem Mittelschild, begleitet von 3:2:1 weißen Schildchen in rotem Feld. Die kleinen Schildchen sind noch in Ansätzen erkennbar, der Mittelschild dagegen ganz deutlich und die Kontur der kleinen Schilde übergreifend. Offenbar wurde das Wappenbild korrigiert und mit dem Stern als persönlichem Beizeichen versehen. Dem Sterbedatum zufolge dürfte es sich bei dem Verstorbenen um den Sohn des 1342-1397 belegten Ritters Johannes von Schönburg auf Wesel (Stamm IV) gehandelt haben. Dieser ältere Johannes von Schönburg war zweimal verheiratet: mit Eise, Tochter des Friedrich d.Ä. von Schönburg, die 13 72 verstarb, und das zweite Mal mit einer Rye, die 13 81 belegt ist. Den beiden Eheverbindungen entstammten vier Kinder, von denen nur der Verstorbene durch seine Ehe mit Agnes von Erenberg einen Sohn Johannes d.J. hatte, mit dem die Seitenlinie ausstarb.1)

1) Möller, Stammtafeln AF I 96.

Inschrift

Umschrift:

+ ANNO · D(OMI)NI · M · CCC · / L XXXII <. . .> DIE MENSIS · A(V)GVSTI · O(BIIT) · IOHAN/NE[S ARMI]GER DE · / SC[H]ONENBVRG · CVI(VS) · A(N)I(M)A · REQ(VI)ESCAT · I(N) · PACE · AME(N)

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1382 am [...] Tag des Monats August starb Johannes Edelknecht von Schönburg, dessen Seele in Frieden ruhe. Amen.

Kommentar:

Ergänzt nach Helwich. Der nicht behauene Platz vor dem Monatsnamen deutet darauf hin, daß zur Zeit der Fertigstellung der Platte der Todestag nicht mehr sicher bekannt war oder Probleme mit der Anwendung der neuen Tageszählung auftraten. Der Steinmetz kam dann mit dem Rest des Textes in Bedrängnis, wie die eng gestellten Buchstaben und die Ligaturen am Inschriftende dokumentieren.

Schrift:

Gotische Majuskel

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 166
  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 83
  • Bär, Epitaphiensammlung fol. Iv
  • Würdtwein, Epitaphienbuch 235
  • Roth, Geschichtsquellen III 263
  • Beitr. Gesch. Erzstift 29.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Ritter

Wappen:

Schönburg auf Wesel · Wesel, Schönburg auf

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 113 f., Nr. 122.

Zitierweise
„Johannes von Schönburg 1382, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1855> (Stand: 20.9.2021)