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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Margarethe von Fürstenberg 1459, Eltville

Eltville · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eltville

Gebäude / Areal:

Eltville, Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul

Angaben zum Standort:

1614 erstmals kopial überliefert, dürfte die vier Wappen tragende Grabplatte erst in den 1960er Jahren zerstört worden sein.1) Nach Helwich.

1) Kremer ohne Angabe zum Inschriftenträger.

Merkmale

Datierung:

15. Februar 1459

Typ:

Grabinschrift

Beschreibung

Beschreibung:

Die Fürbitte der Gott gnad ist für die Mitte des 15. Jahrhunderts ungewöhnlich. Es gibt zwar einzelne Überlieferungsbeispiele, die aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammen, doch ist ihre Entstehung zu dieser Zeit nicht unumstritten.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Hülshofen (in Gold drei rote Kugeln mit blauem Turnierkragen), Vilbel; Fürstenberg, Gelthaus von der Jungen Aben(d).

Dargestellte Personen:

Margarethe von Fürstenberg.

Wesentlicher Anhaltspunkt zur Personenidentifizierung sind neben der Grabinschrift die Wappen. Demzufolge handelte es sich bei der Verstorbenen um eine nicht näher belegte Angehörige der Mainzer Familie Fürstenberg.3) Der Ehemann der Verstorbenen gehörte jener Burgmannenfamilie auf der Reichsburg Friedberg an, die sich nach dem ausgegangenen Dorf Hülshofen zwischen Okarben,4) Petterweil und Kloppenheim nannte und die als Hanauer Burgleute Burglehen in Windecken und Hanau zu Mannlehen trug.5) Johann von Hülshofen wird urkundlich 1449 als Schwager Hermann Fürstenbergs genannt.6)

3) Eine Margaretha, Tochter des Hermann Fürstenberg d.Ä. (fvor 1449, vgl. Schrohe, Zum Jungen 51) und Ehefrau eines Heinrich zum Bart, starb zwischen 1425 und 1450 und wurde in Reichklara zu Mainz beigesetzt, vgl. DI 2 (Mainz) Nr. 1025; nach Humbracht Taf. 46 soll ihr Ehemann aber ein Johann von der Jungen Aben(d) gen. Gelthaus (+ 1423) gewesen sein. Zu seiner verlorenen Grabplatte m der Dominikanerkirche in Mainz s. DI 2 (Mainz) Nr. 851.

4) Heute Stadt Karben, Wetteraukreis, vgl. Karben. Geschichte und Gegenwart. Karben 1973.

5) Frdl. Hinweis von Dr. Dieter Rübsamen, Mainz. Vgl. auch Friedrun Hardt-Friedrich, Das königliche Freigericht Kaichen in der Wetterau in seiner landes- und rechtshistorischen Bedeutung. In: Wetterauer Geschbll. 25

(Sonderband). Friedberg 1976,225. Die Wüstung Hülshofen dürfte zum Kirchspiel Okarben gehört haben, vgl. Dieter Wolf, Aus der Geschichte der mittelalterlichen Pfarrei Petterweil. In: Wetterauer Geschbll. 26 (1977) 117-121, hier 119 mit der Ortserwähnung 1226 in Verbindung mit einem Adelsnamen.

6) Schrohe, Zum Jungen 51 zu 1449 Dezember 6. Ob der 1434 bei einem Rechtsstreit in Eberbach als Zeuge auftretende Hans von Hülshofen (Huelshoven) mit ihm identisch war, vgl. Reg. Katz. III Nr. 6349, bleibt ebenso offen wie die Identifizierung mit dem als Rheingauer Landschreiber zum Jahre 1463 belegten Johannes von Hülshofen, vgl. Roth, Geschichtsquellen I 305 Nr. 29; zu 1465 Februar 4 vgl. Hess. UB IV Nr. 198.

Inschrift

Umschrift:

Anno domini m cccc lix uff Dornstag zu Nacht nechst nach Invocavit starb die ersam Fraw Margareth F[... ]bergk Johan von Hulßhoffen Hußfraw der Gott gnad.

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 247
  • Zaun, Landkapitel 42
  • Roth, Geschichtsquellen III241
  • Kremer, Inschriftensmlg. Nr. 45.

Sachbegriffe:

Wappen · Frauen · Adlige

Wappen:

Hülshofen · Vilbel · Fürstenberg · Gelthaus von der Jungen Abend

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 180, Nr. 216.

Zitierweise
„Margarethe von Fürstenberg 1459, Eltville“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1918> (Stand: 24.3.2006)