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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Walter V. von Kronberg 1353, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Heute im Kreuzgang, Westwand.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Klosterkirche

Merkmale

Datierung:

14. Februar 1353

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

102 x 216 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

6-7 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Im Mittelfeld Wappen des Verstorbenen, auf dem Rand zwischen Linien umlaufende Grabinschrift. Insgesamt stark abgetreten mit Oberflächenbeschädigung und Verlusten im Schriftbereich.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Kronberg.1)

1) Helwich überlieferte zu Walters Grabinschrift die Wappenkonstellation der beiden Ehefrauen des Verstorbenen.

Dargestellte Personen:

Walter V. von Kronberg.

Walter von Kronberg3) ist dem sog. Ohrenstamm der Familie zuzurechnen. Er war zweimal verheiratet: zuerst mit Lisa von Rheinberg, die ihm einen Sohn namens Frank 4) schenkte. Nach ihrem vor 1319 erfolgten Tode verband sich Walter von Kronberg in zweiter Ehe mit Elisabeth von Ingelheim, die 1344 in Eberbach beigesetzt wurde. Finanzielle Leistungen der Kronberger vergalt Kaiser Ludwig der Bayer 1330 mit der Stadterhebung Kronbergs und richtete die entsprechende Urkunde an Walter und Hartmut V. vom Kronenstamm, womit er die Verdienste der beiden Ritter deutlich hervorhob.5) Gemeinsam mit seiner zweiten Frau 6) trat Walter mehrfach als Wohltäter Eberbachs auf und stiftete 1339 den Altar, vor dem er seine Grabstätte zu nehmen wünschte.7) In seiner Urkunde vom 21. Januar 1339 bestimmte er, daß seine Leiche von den Eberbacher Mönchen abgeholt und in das Kloster verbracht werden sollte. Bezüglich der Gestaltung seiner Grabplatte verfügte er nichts, so daß den Mönchen die Modalitäten oblagen, die im Falle seines Todes zu treffen waren, einschließlich der Gestaltung des Steines.

3) Ronner, Stammtafeln Kronberg Nr. 36. Das von Bär, Eberbach II 339 mitgeteilte Studium in Bologna bezieht sich nicht auf ihn, sondern auf den jüngeren Bruder des Geistlichen Ulrich von Kronberg, beide Söhne des Rheingauer Viztums Ulrichs des Roten (+ 1328) und der Gertrud von Bellersheim. Dieser Walter war auch Pfarrer in Lorsch, vgl. Knod 278 Nr. 1925.

4) Ronner, Die von Kronberg 205.

5) NUB I 3 Nr. 1930.

6) 1330 traf er Vorsorge für ihren Witwenfall und die Versorgung seiner beiden Söhne Frank und Johann, vgl. HStAW 332/8 zu 1330 März 17.

7) NUB I 3 Nr. 2158 zu 1339 Januar 21. In ähnlicher Weise stiftete er dem nassauischen Hauskloster Klarenthal bei Wiesbaden zu seinem Gedächtnis 100 Malter Weizen, vgl. Otto, Necrologium 75 Nr. 275.

Inschrift

Umschrift:

+ Anno domini · m · ccc · / liii · valentini martiris · [obiit] strenuus · miles · / Walterus · de · [c]ronberg / [cu]ius anima requiescat im pace [a]men

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 164
  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 82
  • Bär, Epitaphiensammlung fol. 2v
  • Würdtwein, Epitaphienbuch 239
  • Roth, Geschichtsquellen III 260
  • Beitr. Gesch. Erzstift 28
  • Bauer, Kunstdenkmäler 218
  • Foto LfD N 10492.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige

Wappen:

Kronberg

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 79 f., Nr. 81.

Zitierweise
„Walter V. von Kronberg 1353, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1817> (Stand: 14.3.2006)