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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Heinrich von Spor und Frau ? nach 1352 ?, Rüdesheim

Rüdesheim · Gem. Rüdesheim am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Rüdesheim

Gebäude / Areal:

Rüdesheim, Katholische Pfarrkirche St. Jakob

Angaben zum Standort:

Ursprünglicher Standort unbekannt. Heute an der Innenwand des nördlichen Seitenschiffes aufgerichtet.

Merkmale

Datierung:

nach 1352 (?)

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

85 x 262 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Hohe, rechtsseitig abgeschlagene Platte mit dem Halbrelief des stehenden, gerüsteten Ritters im Waffenrock mit tiefgegürtetem Kurzschwert. Die Hände sind vor der Brust gefaltet. Links neben ihm die kleinformatige Figur einer Tochter oder Ehefrau in zeittypisch langem Gewand, Nuschenmantel und Schleier. Zu Haupte des Ritters der krabbenbesetzte, ehemals in eine Kreuzblume auslaufende Kielbogen, links daneben das abgeschlagene Vollwappen des Verstorbenen. In der linken oberen Ecke des Steines ein weiteres erhabenes Wappen. Inschrift zwischen Linien auf der linken Randleiste und dem linken Teil der oberen Leiste mit Verlusten erhalten, Grabplatte insgesamt stark zerstört, Wappen, Teile des Kopfes des Ritters abgeschlagen, abgetreten.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Spor von Rüdesheim (Flügel); ? (abgespitzt, nur Helmzier).

Dargestellte Personen:

Wohl Heinrich von Spor.

Die bisherige Zuschreibung des Steines an den 1422 verstorbenen Johann Brömser und seine 1444 verstorbene Ehefrau Edelindis von der Spor1) ist nicht haltbar. Der Figurenstein gehört gemeinsam mit den Grabplatten zweier Fuchs von Rüdesheim zu den drei frühesten erhaltenen Grabmälern der alten Rüdesheimer Pfarrkirche.

Bei dem verstorbenen Ritter dürfte es sich um den 1352 belegten3) Heinrich (Heinz) von der Spor gehandelt haben, dessen Helmzier einen Hahnenfederbusch aufwies, wie er auf der Grabplatte erhalten ist.4)

1) So etwa in Kdm. 332; auch auf der neben dem Grabmal angebrachten Informationstafel. Das Ehepaar gilt als Stifter des Kirchenneubaus Ende 14./Anfang 15. Jh.

3) Roth, Geschichtsquellen I 337 Nr. 43 zu 1352 Dezember 2: Heinrich von der Spor, Simon von Kaub und ihre beiden Gattinnen namens Veme bekunden, daß ihnen Dompropst Kuno von Falkenstein die Ablösung des Backhauses (baghus) zu Geisenheim von Gisen von Geisenheim gegen 200 Pfd. Heller gestattete, welches Erzbischof Heinrich von Mainz 1343 diesem verpfändet hatte.

4) Vgl. Gruber 115.

Inschrift

Umschrift:

[a]nno · d(omi)ni · m · ccc · li[.. ] [ . . . ]ilis heinricus · de · S[ . . . ] [m]iles · cvi(vs) · / a(n)i(m)a · re[ . . . ]

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Ritter

Wappen:

Spor von Rüdesheim · Rüdesheim, Spor von

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 78 f., Nr. 80.

Zitierweise
„Heinrich von Spor und Frau ? nach 1352 ?, Rüdesheim“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1816> (Stand: 14.3.2006)