Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen
  • Vorschaubild
  • Vorschaubild
  • Vorschaubild

Abt Wilhelm 1346, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Der Abt wurde im Kreuzgang beigesetzt. Fragmente heute im Lapidarium.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Kreuzgang

Merkmale

Datierung:

1346

Typ:

Grabinschrift

Material:

schwarz-grauer Schiefer

Erhaltung:

teilweise erhalten

Größe:

19 x 23.5 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

4-6 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Fünf Fragmentstücke einer mit Resten der Umrißzeichnung einer Figur (Geistlicher ?) versehenen Grabplatte für einen Wilhelm, 1987 gefunden.1) Die Einzelstücke aus schwarzgrauem Schiefer lassen sich zu zusammenhängenden Worten der ehemals umlaufenden Schriftleiste aneinanderfügen.

Ein weiteres, mit [h]ic beschriftetes Fundstück aus grauem Schiefer könnte zu einem Passus wie beispielsweise hic sepultus gehört haben.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Ordensangehörige · geistliche Personen

Dargestellte Personen:

Abt Wilhelm von Eberbach.

Bei der Identifizierung des Verstorbenen sind durch den Fragmentbestand und die unzureichende Überlieferung allenfalls Vermutungen, jedoch keine eindeutigen Ergebnisse zu erzielen. Das Fragment läßt sich nicht kopial überlieferten Grabinschriften zuordnen, zumal die aus den Resten erkennbare Datierung einen metrischen Text anzeigt, der in Eberbach für die fragliche Zeit nicht nachgewiesen ist. Eine Identifizierung mit den zeitnahen Grabinschriften des Abtes Wilhelm und des Wilhelm Kesselhut läßt sich anhand der Textreste ausschließen.

Inschrift

Umschrift:

+ ANNO · Mil[leno te]r · c · se/[xt]o · quadrageno · A [... ]p[ . . . ]dignus - Willelmus · [co.../.../... ]

Kommentar:

Hexameter, leoninisch zweisilbig rein?

Während ANNO und die Versalie des Folgewortes in der traditionellen gotischen Majuskel gehauen sind, wechselt die Schrift anschließend in die Minuskel.

Die Datumsrekonstruktion und der Schriftduktus der frühen Minuskel mit ihrer nicht durchgängig ausgeführten Hastenbrechung bieten Anhaltspunkte für die Entstehung der Grabinschrift in der Mitte der 1340er Jahre.

Schrift:

Gotische Majuskel/Minuskel

Nachweise

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 67 f., Nr. 66.

Zitierweise
„Abt Wilhelm 1346, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1807> (Stand: 14.3.2006)