Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Wallach, David Aaron (1937) – Oberaula

Grab Nr. 314 → Lageplan (PDF), Oberaula, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Oberaula | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Granit

Größe:

52 x 87 x 15 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Beschreibung:

Es handelt sich um einen Doppelgrabstein. Beigesetzt ist der Ehemann, die Ehefrau wurde während der NS-Zeit in das Ghetto Minsk verschleppt, wo sich ihre Spur verliert.

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Sprache der Rückseite:

deutsch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

unser geliebter Vater, der zu (seiner) Ruhestätte ging;

er ließ uns zurück in Trauer und Schmerz,

daher trauert unsere Seele sehr.

Das ist David, Sohn des Aron Wallach.

Er starb in gutem Ruf in der Blüte seines Lebens, im Alter von 48 Jahren

am Donnerstag, den 6. Nisan im Jahre [5] 697.

Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Rückseite

(Deutsche Inschrift:)

David A. Wallach

geb. 9. März 1889

gest. 18. März 1937.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Wallach, David Aaron

    Geburtstag

    9.3.1889

    Sterbetag

    18.3.1937

    Geschlecht

    männlich

    Wohnort

    Oberaula

    Beruf

    Textilhändler

    Weitere Angaben

    Ursprünglich war dieser Grabstein als Doppelgrabstein für David Aron Wallach II und seine Ehefrau Johanna Stuckhardt gedacht gewesen. Die gewaltsamen Geschehnisse in der NS-Zeit verhinderten jedoch eine gemeinsame Bestattung der Eheleute Wallach. David Aron Wallach II wurde am 9.3.1889 in Oberaula als Sohn des Aaron Wallach (Grab Nr. 275) und dessen zweiter Ehefrau Betty Katz (Grab Nr. 284) geboren. Er heiratete am 28.2.1922 Johanna Stuckhardt aus Burghaun, welche am 8.7.1896 als Tochter des Samuel Stuckhardt und der Julchen Wetterhahn geboren worden war. David Aron Wallach II führte in Oberaula im eigenen Haus ein Textilgeschäft. Das Ehepaar hatte drei Kinder, darunter den Sohn Siegfried Wallach, welcher am 27.1.1931 in Frankfurt starb und dort auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde Frankfurt an der Eckenheimer Landstraße begraben wurde. David Aron Wallach II starb in Oberaula am 18.3.1937 im Alter von 48 Jahren und wurde am 21.3.1937 beigesetzt. Nach dem Tod ihres Ehemannes zog Johanna Wallach mit der 1932 geborenen Tochter Bettina nach Frankfurt, von wo beide am 11./12.11.1941 in das Ghetto Minsk deportiert wurden. Dort verlieren sich ihre Spuren. (http://www.bundesarchiv.de) Der 1923 geborene Sohn Alfred Wallach konnte rechtzeitig nach Palästina auswandern. (HHStAW Abt. 365 Nr. 643, Nr. 644, Nr. 647). (Barbara Greve, 2013)

Anmerkungen:

Eltern: Aaron Wallach (Grab Nr. 275) und Betty Katz (Grab Nr. 284)

Ehefrau: Johanna Wallach, geborene Stuckhardt

Schwiegereltern: Samuel Stuckhardt und Julchen Wetterhahn

Kinder: Siegfried Wallach, Bettina Wallach, Alfred Wallach

Indizes

Personen:

David Aaron Wallach · Wallach, David Aaron · Aaron Wallach · Wallach, Aaron · Betty Wallach, geborene Katz · Wallach, Betty, geborene Katz · Betty Katz, verheiratete Wallach · Katz, Betty, verheiratete Wallach · Johanna Wallach, geborene Stuckhardt · Wallach, Johanna, geborene Stuckhardt · Johanna Stuckhardt, verheiratete Wallach · Stuckhardt, Johanna, verheiratete Wallach · Samuel Stuckhardt · Stuckhardt, Samuel · Julchen Stuckhardt, geborene Wetterhahn · Stuckhardt, Julchen, geborene Wetterhahn · Julchen Wetterhahn, verheiratete Stuckhardt · Wetterhahn, Julchen, verheiratete Stuckhardt · Siegfried Wallach · Wallach, Siegfried · Bettina Wallach · Wallach, Bettina · Alfred Wallach · Wallach, Alfred

Orte:

Burghaun · Oberaula

Sachbegriffe:

Textilhändler · Palästinaauswanderer

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner, 1982ff., bearbeitet von Bernd Vielsmeier, 2013

Bildnachweise:

Bildarchiv Foto Marburg: Vorderseite: B 3617/6; Rückseite: B 3617/7

Fotos:

Zitierweise
„Wallach, David Aaron (1937) – Oberaula“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/10857> (Stand: 1.7.2014)