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Grabdenkmäler

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Magdalena Schenk von Erbach 1512, Wiesbaden-Klarenthal

Wiesbaden-Klarenthal · Gem. Wiesbaden · Stadt Wiesbaden | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Wiesbaden-Klarenthal

Angaben zum Standort:

Im Kreuzgang.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Wiesbaden, ehem. Kloster Klarenthal

Merkmale

Datierung:

1512

Typ:

Grabplatte

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Beschreibung:

1614 kopial überliefert, vier Wappen mitgeteilt.

Das in der Grabinschrift verwendete Epitheton illustris war im 15. Jahrhundert durchweg Kennzeichen für hochadelige Abkunft. Es wurde bei drei weiteren Klarenthaler Grabinschriften, davon bei zwei Äbtissinnen, benutzt, deren Inschriften Helwich vor derjenigen der Äbtissin Magdalena notierte. Es ist nicht zu entscheiden, ob der Hersteller der Inschrift oder Helwich das Epitheton illustris stereotyp übernahm.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Stand:

Ordensangehörige · geistliche Personen

Enthaltene Wappen:

Schenk von Erbach, Schenk von Erbach; Stöffeln1), [Fürstenberg]2).


  1. Ein gekrönter Löwe.
  2. Helwich hat " C. à Fürstenberg" hinzugefügt, kein Wappenbild.

Dargestellte Personen:

Äbtissin Magdalena Schenk von Erbach.

Die Ursprünge der Ministerialenfamilie von Erbach im Odenwald liegen im 12. Jahrhundert, der Zuname Schenk führt sich zurück auf das Erbschenkenamt, das sie seit dem 13. Jahrhundert beim Kurfürsten von der Pfalz innehatte.4) Die Erbacher Hauptlinie spaltete sich um die Mitte des 13. Jahrhunderts in die Linien zu Reichenberg und Michelstadt.5) In den letzten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts und beginnenden 16. Jahrhunderts sind insgesamt fünf Angehörige der Familie Schenk von Erbach Nonnen in Klarenthal gewesen.6)

Die Verstorbene entstammte nicht der Ehe Georgs I.Schenk von Erbach aus der Linie Reichenberg (bzw. Fürstenau) († 1481) mit Cordula Frauenberg zum Hag († 1501),7) sondern gemäß der Ahnenprobe der Ehe Johanns IV. mit Magdalena Frau zu Stöffeln(-Justingen). Sie war wohl die Amtsnachfolgerin der Sophie von Hunolstein, die von 1486-1508 als Klarenthaler Äbtissin belegt ist.8) Im Nekrolog ist sie zu ihrem Todestag am 28. Oktober eingetragen.9)


  1. Czysz, Klarenthal 248.
  2. Möller, Stammtafeln NF I 24.
  3. Czysz, Klarenthal 248-251; vgl. auch Schenck, Memorabilia 60 f. mit Abdruck der Bestätigungsurkunde von 1523 Mai 14 von Äbtissin Marie von Hanau-Lichtenberg über den Eintritt der Katharina, Tochter des Eberhard Schenk von Erbach ins Kloster.
  4. Möller, Stammtafeln NF I Taf. XV.
  5. Otto, Clarenthaler Studien I 190.
  6. Otto, Necrologium 91 Nr. 404.
Inschrift

Umschrift:

Anno domini 1512 ipso die Simonis et Judae obiit illustris domina soror Magdalena Schenckin de Erpach abbatissa huius conuentus.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1512, am Tag Simon und Juda (28. Oktober) starb die erlauchte Frau, Schwester Magdalena Schenk von Erbach, Äbtissin dieses Konvents.

Kommentar:

Nach Helwich.

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 134
  • Otto, Clarenthaler Studien I 190 (nach Helwich)
  • Clarenthaler Studien II 45 Nr. 29 (nach Helwich).

Sachbegriffe:

Wappen · Frauen · Geistliche · Äbtissinnen

Wappen:

Schenk von Erbach · Erbach, Schenk von · Stöffeln · Fürstenberg

Bearbeitung:

Die Inschriften der Stadt Wiesbaden. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees, unter Mitarbeit von Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 51), 2000, S. 49 f., Nr. 49.

Zitierweise
„Magdalena Schenk von Erbach 1512, Wiesbaden-Klarenthal“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2132> (Stand: 21.3.2006)