Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Kaufmann, Jakob (1832) – Burghaun

Grab Nr. 254 → Lageplan (PDF), Burghaun, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Burghaun | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

53 x 95 x 13 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

Jakob, Sohn des Moses

aus Langenschwarz.

Er ging ein in seine Welt am

heiligen Schabbat, am 9.

Kislev [5] 593 n.d.k.Z. (= 1.12.1832).

Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Kaufmann, Jakob

    Sterbetag

    2.12.1832

    Geschlecht

    männlich

    Herkunftsort

    Langenschwarz

    Wohnort

    Burghaun

    Funktion

    Synagogenältester

Anmerkungen:

Jakob Kaufmann, laut Sterberegister gestorben in Burghaun am 02.12.1832 im Alter von 59 Jahren. Nach der Inschrift des Grabsteins stammte er aus Langenschwarz und starb am 01.12.1832.

Angaben ergänzt nach HHStAW, Abt. 365, Nr. 123 (Sterberegister Burghaun 1824-1861).

Hebräischer Name: Jakob, Sohn des Moses.

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Jakob Kaufmann stammte, wie die Inschrift bestätigt, aus Langenschwarz, wo er mit seiner Familie zunächst auch lebte. In einem Verzeichnis von Januar 1812, in dem die früheren und die neu angenommenen erblichen Familiennamen der Juden in Langenschwarz gegenübergestellt sind, heißt es, dass Jakob Moses nun den Namen Kaufmann führt (HStAM, Bestand 100, Nr. 7685, Bl. 44-45). Unter seinem früheren Namen Jakob Moses erscheint er am 04.06.1811 als Zeuge eines Sterbefalls in Langenschwarz. Dabei ist sein Alter mit 35 Jahren angegeben (HStAM, Protokolle II Langenschwarz Nr. 8, hier lfd. Nr. 19).

Nach der Grundliste der Juden im Kreis Hünfeld von 1826 (HStAM, Bestand 100, Nr. 7685, Bl. 73 ff.) lebte die Familie des Jakob Kaufmann zu diesem Zeitpunkt bereits in Burghaun. Es heißt darin, dass Jakob Kaufmann im Jahr 1772 geboren sei und dass er im Jahr 1804 seine 1776 geborene Frau Esther [siehe Grabnummer 361] geheiratet habe. In der 1828 angelegten und für einige Jahre fortgeführten Grundliste (HStAM, Bestand 100, Nr. 7740) ist sein Geburtsjahr mit 1784 (!) angegeben und nachträglich bemerkt, dass er verstorben sei.

Jakobs Mutter dürfte die Witwe Rös Kaufmann gewesen sein, die am 12.12.1835 im Alter von 96 Jahren in Langenschwarz starb (HHStAW, Abt. 365, Nr. 547, Sterberegister Langenschwarz 1825-1869). In der oben genannten Grundliste von 1828 wird sie als Witwe Röse Moses zu Langenschwarz mit Geburtsjahr 1750 (!) und Hochzeitsjahr 1780 genannt. Ihr Grabstein ist auf dem jüdischen Friedhof in Langenschwarz erhalten. In der hebräischen Inschrift des Steins heißt sie Rös, Ehefrau des Moses, des Sohnes des Uriah Schraga (www.dodos-heimat.de, Stand: 06.07.2009).

Zu den Juden und dem jüdischen Friedhof in Langenschwarz insgesamt siehe die Website von Dorothee Ruppel unter www.dodos-heimat.de (Stand: 06.07.2009).

Indizes

Personen:

Jakob, Sohn des Moses · Moses, Vater des Jakob Kaufmann · Moses, Jakob · Jakob Moses · Kaufmann, Esther geborene NN · Kaufmann, Rös geborene NN · Moses, Röse · Moses, Sohn des Uriah Schraga · Uriah Schraga, Vater des Moses

Orte:

Burghaun · Langenschwarz

Sachbegriffe:

Synagogenälteste

Nachweise

Bearbeitung:

F. Wiesner 1986 und Christa Wiesner 2003, ergänzt von Andreas Schmidt (HLGL)

Bildnachweise:

Archivnummern des/der Fotos nicht erfasst.

Fotos:

Zitierweise
„Kaufmann, Jakob (1832) – Burghaun“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/3543> (Stand: 5.6.2012)