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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Unbekannter Abtsdiener, Ende 16. / Anfang 17. Jahrhundert ?, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Der Tote wurde bestattet auf der linken Seite des in der Mitte der Kirche stehenden Kreuzaltars. Nach Anonymus.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Klosterkirche

Merkmale

Datierung:

Ende 16. Jahrhundert - Anfang 17. Jahrhundert (?)

Typ:

Grabinschrift

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Beschreibung:

Name als Grabinschrift oder Rest einer verstümmelten Grabinschrift

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Ordensangehörige · geistliche Personen

Dargestellte Personen:

Unbekannter Abtsdiener.

Anhand des Eberbacher Seelbuchs sind mehrere famuli abbatis nachzuweisen. Allerdings ist nur in wenigen Fällen dem Eintrag eine Zeitangabe hinzugefügt.1) Aufgrund des offenbar in der Kirche liegenden Grabplatzes, der eigentlich nur für (hochrangige) Stifter in Frage kommt, lassen sich allenfalls zwei im Seelbuch und im Verzeichnis der Benefactores monasterii eingetragene famuli in die nähere Auswahl einbeziehen: Ein Georg, der als Koch des Abtes tätig war, verstarb in Eberbach und wurde dort bestattet. Man verzeichnete ihn im Seelbuch als reverendissimi domini abbatis famulus fidelissimus zum 23. Januar 1597.2) Ein aus Boppard stammender Johannes stiftete als famulus domini Nicolai abbatis3) dem Kloster drei Kelche: einen zum Hochaltar, einen zweiten zum Altar der Konversen und den dritten zur Abhaltung von Seelenmessen für die Verstorbenen. Er wurde gleichfalls im Seelbuch verzeichnet als quondam famulus zum 28. März eines nicht bezeichneten Jahres.4)

1) Einträge eines famulus Johann Jakob Knecht aus Bmgen zu 1612, m: Liber animarum fol. 5; eines Petrus Knorr aus Hallgarten zu 1490 Januar 18, im Seelbuch ed. Roth, Geschichtsquellen III 13; eines Conrad, vgl. Erbach, Benefactores fol. lOlv. Wohl anders gelagert sind die Einträge eines Dietzo, famulus noster m domo hospitum im Seelbuch ed. Roth, Geschichtsquellen III27; eines confrater et famulus in sutorio zu 1595, ebd. III 2; eines Johannes fidelis famulus noster in Wagensthal, ebd. 31.

2) Erbach, Benefactores fol. 93v; dieser Georg stiftete dem Kloster die Summe von 50 Gulden für sein Seelgedächtnis, vgl. Seelbuch ed. Roth, Geschichtsquellen III 13.

3) Die zeitliche Einordnung dieses famulus wird dadurch erschwert, daß es in Eberbach insgesamt fünf Äbte mit dem Vornamen Nikolaus gab. Es sind dies mit ihren Amtszeiten: Nikolaus I. (1346-52), Nikolaus II. aus Boppard (1392-1407), Nikolaus III. aus Kaub (1436-42), Nikolaus IV. von Eltville (1506-1527) und Nikolaus V. Weinbach (1633-42), vgl. Zisterzienser Eberbach 43 f.

4) Erbach, Benefactores fol. 96 und Seelbuch ed. Roth, Geschichtsquellen III 24.

Inschrift

Umschrift:

[... ] famulus r(everendi) d(omini) abbatis.

Nachweise

Literatur:

  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 86.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 429, Nr. 532.

Zitierweise
„Unbekannter Abtsdiener, Ende 16. / Anfang 17. Jahrhundert ?, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2050> (Stand: 24.3.2006)