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Kinder des Pfarrers Martin Walther 1602, Reichenbach

Reichenbach · Gem. Lautertal (Odenwald) · Landkreis Bergstraße | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Reichenbach

Gebäude / Areal:

Reichenbach, Evangelische Kirche

Angaben zum Standort:

Das heute verlorene Epitaph stand außen am Chor.

Merkmale

Datierung:

1602

Typ:

Epitaph

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Beschreibung:

Die Abschrift durch Martin Walther ist unvollständig, da er die Bibelzitate fortließ und nur die benutzten Kapitel angab.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

Kind(er)

Dargestellte Personen:

Zwei Kinder des Pfarrers Martin Walther.

Laut des Eintrags von Martin Walther in der Reichenbacher Chronik wurde die Inschrift, die er vermutlich selbst verfaßt hat, im März des Jahres 1602 gemacht.

Die Erwähnung Jesu Christi als Täufer der beiden Kinder in Text (A) und die Beziehung auf die Aussage Bernhards von Clairvaux in Text (B) sprechen in Verbindung mit den angeführten Bibelpassagen dafür, daß beide Kinder ungetauft starben. Zu dieser Annahme paßt auch das Fehlen der Namen und der Lebensjahre der Kinder.

Martin Walther heiratete seine Frau Barbara, die Tochter des Schulmeisters Johannes Heiner, 1597 in Beringen. Sie starb im Juni 1630.2)

2) Vgl. Bernhard von Clairvaux, De baptismo 2,7 (MPL 182, 1036): Ubi satis evidenter ostendit, fidelem et conversum ad Dominum, non si nequiverit, sed si contempserit baptizari, fructu privari Baptismatis.

Inschrift

Umschrift:

A M(agistri) Martini Waltheri huius nunc ecclesiae pastoris et Barbarae coniugis suae filiola filiusque <...> annis nati partu sed Jesu Christi ipsorum Baptistae praeciosi sanguinis merito regenerati hicque consepulti in sinu creatori et patris sui coelestis suaviter requiescunt in resurrectionem mortuorum futuri sicut angeli dei in coelo Matth. 22.

B Non privatio sed contemptus baptismi damnat Bernh(ardus)

Übersetzung:

Des Magisters Martin Walther, jetzt Pfarrer dieser Kirche, und seiner Gattin Barbara Töchterchen und Sohn ... Jahre alt nach ihrer Geburt, aber durch das Verdienst des kostbaren Blutes Jesu Christi, ihres Täufers, wiedergeboren und hier gemeinsam begraben, ruhen süß im Schoß ihres Schöpfers und himmlischen Vaters; bei der Auferstehung der Toten werden sie wie die Engel Gottes im Himmel sein.(A) Bernhard: Nicht die fehlende Taufe, sondern deren Verschmähung führt zur Verdammnis.(B)

Kommentar:

Nach Walther.

Nachweise

Literatur:

  • Walther, Reichenbacher Chronik 106.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Landkreises Bergstraße, gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 38), 1994, S. 150, Nr. 206.

Zitierweise
„Kinder des Pfarrers Martin Walther 1602, Reichenbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/518> (Stand: 23.3.2006)