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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Äbtissin Elisabeth Anselm 1499, Gottesthal

Gottesthal · Gem. Oestrich-Winkel · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Gottesthal

Angaben zum Standort:

Die Äbtissin wurde vor dem kleinen Altar1) des Nonnenchores beigesetzt.

1} Helwich: ante minus altare in choro virginum. Die Klosterkirche verfügte über sechs Altäre: Im Chor stand der Hochaltar, im Osten zwei Seitenaltäre, in der Mitte der Kreuzaltar und im Westen die beiden Nebenaltäre S. Anna und S. Michael. Der Westteil der Kirche war von dem Nonnenchor, vermutlich einer Empore, beherrscht, vgl. Helwich, Syntagma 376 und Monsees, Gottesthal 54. Die Grabstätte dürfte unter der Empore gelegen haben.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Gottesthal, Kirche

Merkmale

Datierung:

1499

Typ:

Grabinschrift

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Beschreibung:

1615 überliefert, spätestens 1814 bei der Niederlegung der Kirche zerstört.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Stand:

Ordensangehörige · geistliche Personen

Dargestellte Personen:

Äbtissin Elisabeth Anselm.

Die Verstorbene war die Nachfolgerin der Äbtissin Guda Steinhauser, von der sich keine Nachricht über ein Grabmal erhalten hat. 1468, zu Beginn der Amtszeit von Äbtissin Elisabeth, wurde die Reform Gottesthals durch Erzbischof Adolf von Nassau durchgeführt,2) ein Faktum, das für wichtig genug erachtet wurde, um in der Grabinschrift Eingang zu finden. Dieses Ereignis nennt der erste, Gottesthal betreffende Eintrag in dem umfangreichen Eberbacher Liber computationum.3) Nach dem Tode der Äbtissin leitete der Eberbacher Abt Martin Rifflinck die Neuwahl, wobei gleichzeitig eine Visitation des Klosters durchgeführt wurde.4)

2) Erw. Monsees, Gottesthal 123.

3) Vgl. dazu auch Wagner, Aufsichtsrecht und Monsees, Zisterzienserinnenklöster passim.

4) Monsees, Gottesthal 123.

Inschrift

Umschrift:

Anno domini 1499 nona die kalendas iunii obiit reverenda mater et domina domina Elizabeth Anszhelmin abbatissa huius coenobii quae et reformavit et feliciter rexit annis xxxi cuius anima.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1499, am 9. Tag vor den Kalenden des Juni (24. Mai) starb die ehrwürdige Mutter und Frau, Frau Elisabeth Anselmin, Äbtissin dieses Klosters, das sie sowohl reformierte als auch glücklich 31 Jahre lang regierte. Ihre Seele (...).

Kommentar:

Nach Helwich.

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 376
  • Roth, Geschichtsquellen III 286.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 252 f., Nr. 299.

Zitierweise
„Äbtissin Elisabeth Anselm 1499, Gottesthal“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1956> (Stand: 4.10.2006)